10.11.2025 | Regionalgeschäftsstelle Hannover

Johanniter-Hospizdienst: Fachkompetenz bei Jahrestagung

Die Johanniter sind auch für die letzte Lebensphase der Menschen da – mit ihrem stationären und ambulanten Hospizangebot. 17 Fachkräfte kamen in Hannover zur Hospiz-Fachtagung zusammen. Sie wurde von Regionalvorständin Katalin Soppart eröffnet.

Im Sinne der Hospizbewegung setzen sich die Johanniter für einen offenen Umgang mit dem Abschiednehmen ein und begleiten Sterbende und ihre Angehörigen gemeinsam auf diesem schwierigen Weg. Fachkräfte steuern diese sensiblen Aufgaben und betreuen auch ehrenamtliche Teams, die zum Einsatz kommen. Rund 1.000 ehrenamtlich engagierte Menschen sind derzeit bundesweit aktiv. Sie sind organisiert in 19 ambulanten Hospizdiensten sowie vier stationären Hospizeinrichtungen der Johanniter. Die Hospizbewegung begreift das Sterben als Teil des Lebens. Mit ihrer Arbeit wollen auch die Johanniter die Lebensqualität der Betroffenen in ihrer letzten Lebensphase verbessern und den Angehörigen Halt und Unterstützung geben. Es gilt, all die dazugehörigen Aspekte zu berücksichtigen; sei es aus Bereichen wie Pflege oder Palliativmedizin, aber auch zur Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen ehrenamtlichen und geschulten Hospizbegleitung. Auch dafür ist der jährliche Austausch der Fachkräfte da. Die Jahrestagungen finden an wechselnden Standorten statt.

Bundesweite Übersicht der Johanniter-Hospizarbeit

In diesem Jahr war der Regionalverband Niedersachsen Mitte der gastgebende Verband. Geballte Kompetenz aus ganz Deutschland war mit den Teilnehmerinnen in der Dienststelle des Ortsverbands Hannover-Leine an der Sokelantstraße versammelt. „Wir sind sehr stolz, hier Gastgeber zu sein“, sagte Regionalvorständin Katalin Soppart, die mit einem Grußwort die Veranstaltung persönlich eröffnete. Sie stellte den RV Niedersachsen Mitte vor, zu dessen sieben Ortsverbänden eben auch der OV Hannover-Leine zählt. Und dieser ist Heimatverband für das Ehrenamtszentrum im Stadtteil Linden. Jasmin Heinecke (Fachbereichsleiterin Ehrenamt) und Anika Jagodzinski sind als Koordinatorinnen für den ambulanten Hospizdienst der hannoverschen Johanniter zuständig (das Ehrenamtszentrum bietet zudem Demenzbetreuung und einen Besuchsdienst für allein lebende Menschen an). „Auch aufgrund solcher sozialen Angebote sind wir im Ehrenamt etwas anders aufgestellt als viele andere Ortsverbände“, berichtete Dienststellenleiter Stefan Sawade und betonte auch mit Blick auf die Hospizarbeit: „Das ist etwas Besonderes für uns.“ 

Ehrenamtszentrum der Johanniter in Hannover (Hospizarbeit, Demenzbetreuung, Besuchsdienst)

Auch solcher regionalen Einblicke wegen begrüßt Helvi Seehafer (Fachbereichsleiterin Pflege in der Bundesgeschäftsstelle) den wechselnden Standort der Jahrestagungen. „Aus unserer Fach-Bubble heraus lernen wir so auch immer neue Regionalverbände kennen.“ Gemeinsam mit Heike Stieg (Assistenz Geschäftsbereich Kinder, Jugend, Familie und Senioren der Bundesgeschäftsstelle sowie Sachbearbeiterin Hospiz) leitete sie die Hospiz-Jahrestagung. Es ging um fachlichen Austausch; auf dem Programm standen unter anderem Fragen zum Qualitätsmanagement, zur Ausbildung sowie zur Frage, wie das Ehrenamt im Hospizwesen weiter gestärkt werden – auch die Ehrenamts-Referentin der Bundesgeschäftsstelle, Nancy Kestler, war per Videoschalte dabei. „Die Ehrenamtlichen sind die Säule unserer Arbeit“, betonte Helvi Seehafer. 


Möchtest du uns ehrenamtlich in Hannover beim Hospizdienst oder in der Demenzbetreuung unterstützen? Schreib uns gern hier eine E-Mail!


Hospizwesen: eine lange Tradition

Die Geschichte der Hospizbewegung reicht über viele hundert Jahre in die Vergangenheit. Auch der spätere Initiator des Johanniterordens, Bruder Gerhard, leitete Ende des 11. Jahrhunderts ein Hospiz in Jerusalem. Diese Mission ist bis heute ein wichtiger Baustein unter den Aufgaben der Johanniter. Das moderne Hospizwesen wiederum begründete in den 1960er Jahren die britische Ärztin und Sozialarbeiterin Cicely Saunders. Ihr Ansatz: die Bedürfnisse sterbender Menschen in den Mittelpunkt der Palliativmedizin zu stellen. In Deutschland eröffnete 1986 das erste stationäre Hospiz. Heute gibt es bundesweit rund 200 solcher Einrichtungen und zahlreiche ambulante Hospizdienste. Die Johanniter sind ein beständiger Baustein in dieser langen Tradition.