19.06.2023 | Johanniter-Jugend

Jetzt ist die Zeit, um zurück zu schauen - Das war der 38. DEKT!

Rund 550 Helfende aus Johanniter-Jugend und Johanniter-Unfall-Hilfe haben den Kirchentag in Nürnberg durch ihr Engagement gestaltet und unterstützt. Wir schauen zurück, auf das was unsere JJ-ler*innen in ihren acht Teams geleistet und erlebt haben.

Fünf Tage, ca. 100.000 Gäste, rund 550 Helfende der Johanniter-Jugend und Johanniter-Unfall-Hilfe, mehr als 2000 Veranstaltungen und unzählige Eindrücke und neue Erinnerungen. Das alles hatte der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg zu bieten!

Gestartet ist der Kirchentag offiziell am Mittwoch, dem 07.06. mit dem Eröffnungsgottesdienst in der Nürnberger Innenstadt. Bereits an den Tagen zuvor waren die verschiedenen Teams in Teilen angereist, um alles für den Einsatz auf dem Kirchentag vorzubereiten. An den folgenden Tagen bot der Kirchentag ein buntes Programm. In der Messe und der Innenstadt gab es verschiedenste Stände, wie den der Johanniter-Jugend beim Zentrum Jugend, und diverse Veranstaltungen, die auch die Helfenden außerhalb ihrer Schicht besuchen konnten. Geendet ist der Kirchentag am Sonntag mit einem Abschlussgottesdienst in der Nürnberger Innenstadt. Danach ging es für alle Helfenden sowie Besucher*innen wieder zurück in alle Ecken Deutschlands. Doch was genau lief in den verschiedenen Teams der Johanniter-Jugend?
 

Team Admin & Unterkunft

Natürlich brauchten alle unsere Helfenden der JJ und JUH, sowie unsere Gastgruppen der Malteser Jugend und der St. Johns Ambulance eine Unterkunft in Nürnberg. Für insgesamt knapp 300 Personen wurde diese von acht Personen des Teams Admin und Unterkunft in einem Schulgebäude organisiert - dafür stand schon im Vorfeld des Kirchentags viel Arbeit an, welche sich vor Ort ohne Zweifel auszahlte. Sind unsere Helfenden in Nürnberg angekommen, wurden sie vom Team rasch eingecheckt, mit allen wichtigsten Infos und einem "Helfenden-Geschenk" ausgestattet und konnte so ihr "Lager aufschlagen" und ihren Dienst antreten. Ebenso war das Team täglich von sechs bis 22 Uhr für sämtliche Probleme vor Ort ansprechbar, sei es eine tropfende Decke oder benötigte Ohrenstöpsel. "Am meisten Spaß an der Arbeit hat mir der Kontakt zu den vielen verschiedenen Menschen gemacht. Irgendwie waren wir das 'Mädchen für alles' hier in der Unterkunft", erzählte uns Marie aus dem LV Sachsen-Anhalt/Thüringen mit einem Lächeln im Gesicht.
 

Team Technik und Logistik

Das Team "TuL" war eines der ersten, die ihr Engagement beim DEKT begonnen hatten. Bereits einige Zeit im Vorlauf bekamen die sieben, aus dem gesamten Bundesgebiet kommenden Johanniter-Jugendlichen, eine Liste von der Gesamtleitung an Material, welches nach Nürnberg gebracht werden soll und mittels einem ausgeliehener LKW aus dem RV Hanau/Main-Kinzig konnte dies geschehen: Vom Presslufthammer, über Hammer und Nagel bis hin zu Zelten war einiges dabei. Während des Kirchentags war das Team dann auch immer auf Abruf. Über ein Ticketsystem konnten Anfragen aus allen anderen Bereichen bearbeitet werden. Brauchte das Team Kinderbetreuung einen Akkuschrauber um Spielzeug zu reparieren, ging es geschwind zum Messegelände, richtete das Unwetter am Donnerstag Regenschäden an, waren diese schnell behoben und auch bei jedem anderen "Notfall" war auf das Team TuL Verlass. "Die Arbeit hat großen Spaß gemacht, oft hieß es 'Einmal Baumarkt, dann zurück und anschließend wird zusammengebaut'. Es war aber auch toll zwischendurch Zeit gehabt zu haben den Kirchentag zu genießen. Besonders der Ordensgottesdienst bleibt mir in Erinnerung." erzählte uns Christoph aus dem LV Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar.
 

Team Kinderbetreuung

Auf dem Messegelände wurde auch für die kleinsten Besucher*innen gesorgt. Unser Team Kinderbetreuung kümmerte sich um drei bis elf Jährige Kids der Helfenden und Messerbesucher*innen. Pro Gruppe konnten sich 10 Kinder bis zu drei Stunden lang outdoor z.B. beim Bobby-Car fahren, im Hula-Hoop-Reifen und Fußball spielen auspowern oder ihre Geschicklichkeit beim Malen, Basteln und im Tischkickern beweisen. Bis zu 15 Jugendgruppenleiter*innen gleichzeitig kümmerten sich dabei liebevoll um die Kinder und ließen sich sogar schlafend mit Spielsteinen einmauern. Alleine am Freitagnachmittag wurden ca. 45 Kinder betreut. Insgesamt waren 40 Helfende aktiv - unsere Freund*innen der JUH und Malteser Jugend unterstützen den Dienst. "Die Kinder wollten teilweise gar nicht mehr gehen und haben versucht ihre Eltern zu überzeugen länger zu bleiben. Egal wer uns besuchte, man bekam immer ein Lächeln geschenkt und es war eine tolle Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen!", berichtete uns Luisa aus dem LV Baden-Württemberg. Thea, ebenfalls aus Baden-Württemberg, fügte hinzu: "Manche Kinder sind richtig aufgeblüht bei uns! Es war auch immer sehr süß wie die Kids zu ihren Eltern liefen und ihnen ganz stolz ihre Bastelergebnisse präsentierten. Außerdem waren uns die meisten Eltern sehr dankbar, das war toll."
 

Team Begleitdienste

Alle Besucher*innen des Kirchentags, die die Unterstützung eines Begleitdienstes in Anspruch nehmen wollten, konnten sich auf uns verlassen. So wurden beispielsweise Personen, die im Rollstuhl sitzen über das Messegelände geschoben, für Blinde wurden Inhalte erklärt und auch Autist*innen oder Menschen mit geistiger Behinderung wurden auf ihren Wegen begleitet - entweder den ganzen Tag über oder auf der Kurzstrecke. Insgesamt bestand das Team Begleitdienste aus 20 Personen, es wurde aber zusätzlich von Helfenden aus dem M-Team, dem Team Kinderbetreuung und der St. Johns Ambulance unterstützt und war in zwei Schichten von acht bis 22 Uhr täglich für die Besucher*innen vor Ort. "Wir haben eng mit dem Fahrdienst und auch dem Admin-Team des DEKTs zusammengearbeitet. Am Anreisetag haben wir auch die Bahnhofsmission unterstützt, die Zusammenarbeit mit allen Teams funktionierte super.", erzählte uns Franzi aus der Malteser Jugend. Allein bis Samstagvormittag konnten 32 Personen der Besuch des Kirchentags durch unser Team Begleitdienste ermöglicht werden.
 

Team Zentrum Jugend

Themen, Fragen und Erwartungen der jungen Generation wurden im Zentrum Jugend des Kirchentags angegangen. Neben einer großen Bühne mit kulturellem und inhaltlichem Programm für Groß und Klein, hatten viele Jugendvereine und -organisationen die Möglichkeit sich dort vorzustellen und mit den Besucher*innen in den Dialog zu kommen - so auch wir.  An unserem Stand, der täglich von zehn bis 18 Uhr von neun Johanniter-Jugendlichen betreut wurde, hieß es Stempel sammeln, denn nur wer drei Aufgaben gelöst bekam, durfte sich ein Give-Away mitnehmen. Aufgabe Nummer eins bestand daraus die JJ kennenzulernen und mit unseren Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dann wurde es aktiv: um Stempel Nummer zwei zu sammeln, mussten die Gäste an einer unserer Übungspuppen das reanimieren üben oder sein/ihr Wissen in einem Erste Hilfe Quiz beweisen. Fachkundige Beratung stand dabei natürlich immer zu Verfügung. Wer sich danach noch ein "Stoppschild" als Symbol der persönlichen Grenzziehung oder eine bunte Karte für unseren Pavillon bastelte, war nun ein wirklicher "JJ-Experte" und hatte die Belohnung redlich verdient. Selbstverständlich war auch jede*r Willkommen, der/die einfach nur zum Quatschen vorbeikam, sich ein paar JJ-Sticker, Flaschenöffner oder Flyer mitnehmen wollte oder einen Rettungswagen aus nächster Nähe bestaunte. "Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene: eigentlich kamen Personen jeden Alters an unseren Stand, wir sind voll zufrieden mit der Auslastung. Es war schön, zwischendurch das Zentrum Jugend mit allen möglichen Aktivitäten erleben zu dürfen und ein Teil davon gewesen zu sein. Wir waren das erste Mal bei einem Kirchentag dabei, aber beim nächsten DEKT in Hannover sind wir bestimmt auch wieder am Start!", berichteten uns Emely und Lena aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen.
 

Team Bistro

Wer viel arbeitet, muss natürlich gut versorgt werden. Die festen Mahlzeiten zur Morgenstunde, Mittagszeit und am Abend servierte uns die "Mensacrew" der JUH. Wer sich Abend beim entspannten Tagesausklang noch ein kühles Kaltgetränk oder ein leckeren Snack gönnen wollte, der konnte sich auf unser Team Bistro verlassen. Von 18 Uhr bis tief in die Nacht versorgten die zehn JJ-ler*innen aus den Landesverbänden Sachsen und Baden-Württemberg unsere Helfenden an der Unterkunft mit köstlichen Crêpe-Kreationen, einer Portion knusprigen Pommes, etwas Salzigem oder einem Getränk nach Wahl. Diese Dienstleistung bedarf natürlich einer Menge Vorbereitung: einige Materialien wurden aus den eigenen LVs mitgebracht, andere, wie z.B. einem Kühlschrank oder die Zapfanlage wurden lokal vom Getränkelieferant besorgt. Eine weitere Herausforderung bestand für die Bistro-Verantwortlichen ebenso  in der Besorgung der Getränke und Lebensmittel: alleine für die Crêpes wurden 16 kg Mehl und 24 Liter Milch benötigt. "Am meisten Spaß macht natürlich die Arbeit während der Öffnungszeiten, aber auch der tägliche Aufbau und das Einkaufen hat im Team super funktioniert. Ebenso die Zusammenarbeit mit der Küche der JUH, z.B. beim Abwasch lief hervorragend.", berichtete David aus dem LV Sachsen. Er fügt hinzu: "Wir haben ohne Schichtsystem und teilweise bis zu 14 Stunden täglich gearbeitet. Das war aber sehr angenehm." Da der Helfendendank am Freitagabend kulinarisch im Sinne einer Beach-Party stand, sind für den DEKT 2025 in Hannover vom Team Bistro mehrere LKW-Ladungen Sand und eine Palme gewünscht - nur die Genehmigung der Gesamtleitung fehlt noch. ;)
 

M-Team

Die Aufgabe unseres M(otivations)-Teams war es an sämtlichen Orten, an denen JJ-ler*innen oder JUH-ler*innen ihren Dienst leisteten vorbeizuschauen, um dort mit ihnen ins Gespräch zu kommen und zu schauen, wie es den Leuten geht und was sie gerade brauchen. Mal war das eine Süßigkeit, mal Kritik abladen zu können und mal einfach ein wenig Abwechselung in einem sehr ruhigen Dienst. Dazu waren die bis zu zehn Helfenden im M-Team stets mit Süßigkeiten, Geduldsspielen, Klebetattoos, Stressbällen und anderen Nützlichem wie Nähzeug oder Blasenpflaster ausgestattet. Ziel war es stets, dass die Menschen nach dem Besuch des Teams zufriedener sind als davor. "Eine Helferin habe ich mehrfach getroffen und gerade am ersten Tag war ihre Stimmung schlecht und es gab kaum etwas, womit wir die Situation oder wenigstens ihre Laune verbessern konnten, auch das muss man im M-Team aushalten und mitnehmen. Umso besser war es, zu sehen, wie sich das am nächsten Tag geändert hatte und wir sie sogar noch mit einem Klebetattoo versorgen konnten.", erzählte Cornelis aus dem LV Nordrhein-Westfalen. Er fügt hinzu: "Die Stimmung auf dem DEKT war friedlich und freudig, gerade mit dem M-Team erlebt man ja die volle Vielfalt des Kirchentags. Oft wurde sich auch rührend um uns im Team gekümmert. Ansonsten kann ich nur sagen, dass das M-Team rockt, es gibt ein Wiedersehen  2025 in Hannover!"
 

Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Erinnerungen schaffen und Momente beim Kirchentag einfangen. Das ist die Aufgabe vom Presseteam. Aber Teile des Teams "P&Ö" arbeiteten bereits seit mehreren Monaten, denn auch die Helfenden-Werbung auf Social Media und hier auf 4juh, sowie das "anteasern" des Kirchentags gehörte zu ihren Aufgaben. Beim DEKT selbst ist Pressearbeit viel mehr als nur Fotos machen. Diese müssen auch sortiert und bearbeitet werden, es braucht Texte, kreative Köpfe fürs Storytelling und ein gutes Datenmanagement im Back-Office. "Das Schöne an der Pressearbeit ist eigentlich, dass man in alle Einsatzbereiche der JUH und JJ sowie den Kirchentag Einblicke erhält", sagt Jakob aus der BG. Teamleiter André ergänzt: "Es macht unfassbar viel Spaß, das Lächeln, die Arbeit und auch mal die Späßchen zwischendrin fotografisch einzufangen, aber auch zu Wissen, dass jeder aus dem Team draußen und im Office immer voll am Start ist!" 
 

#MiteinanderStark

Malteser Jugend und Johanniter-Jugend kooperieren nun schon länger bei Kirchentagen und Projekten auf Bundesebene. Die Bundesjugendleitung und der Bundesjugendführungskreis sind sich einig: "Miteinander sind wir stark und wir können von einander lernen". So besetzten drei Malteser Jugendliche Schnittstellen- und Teamleitungsfunktionen in der Vorbereitung und eine Malteser-Gruppe reiste zum Helfen nach Nürnberg. Auch beim letzten Katholikentag und auch dem letzten Ökumenischen Kirchentag wurde diese Struktur getestet und sie hat sich bewährt! 

Premiere hatte dieses Jahr die Kooperation und der Volunteer Swap mit der St. Johns Ambulance. Eine Gruppe reiste aus England nach Franken, um die JJ beim Kirchentagseinsatz in den unterschiedlichsten Bereichen zu unterstützten. Der Rücktausch von Johanniter-Jugendlichen nach England findet sogar noch im Juni statt.
 

Gesamtleitung & Stabsarbeit

#MiteinanderStark waren wir auch mit der JUH. In der Vorbereitung hat die Gesamtleitung der JJ eng mit den Verantwortlichen der JUH zusammengearbeitet, aber auch vor Ort war die Kommunikation für einen reibungslosen Einsatz sehr wichtig. Für die JJ besetzte Kevin aus dem LV Sachsen-Anhalt/Thüringen den Stab, um Informationen direkt an die jeweils Verantwortlichen der Gesamtleitung oder Teams weitergeben zu können, denn im Stab laufen alle Fäden zusammen. Während der Stab alle Einsatzbereiche koordiniert, war die Gesamtleitung "draußen" unterwegs, löste kleinere und größere Probleme und leitete den Gesamteinsatz der Johanniter-Jugend in den acht Bereichen. 
 

Ausblick DEKT 2025

Ein riesen Dankeschön gilt allen Helfenden: ohne euch wäre der Einsatz auf dem Kirchtag so nicht möglich gewesen. Danke an die AG DEKT, bestehend aus den Teamleitungen der Bereiche der Johanniter-Jugend, die ihre Bereiche hervorragend vorbereitet haben und vor Ort koordiniert haben. Danke an die Gesamtleitung der JJ, die vorab und vor Ort den reibungslosen Ablauf möglich gemacht haben. Zuletzt sei auch den Verantwortlichen der JUH gedankt für die hervorragende Zusammenarbeit.

Nach dem DEKT ist vor dem DEKT! Wir freuen uns auf den kommenden Kirchentag vom 30. April bis zum 05. Mai 2025 in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover zusammen mit euch! Die Verantwortlichen der JUH haben den Staffelstab bereits übergeben und auch wir starten mit der Auswertung als Vorbereitung für den 2025.