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„Johanniter-Schulen" in Mecklenburg

Die Mecklenburgische Genossenschaft betreut seit gut 12 Jahren sieben evangelische Grundschulen, bei denen sie überwiegend auch in den Gründungsphasen unterstützend beteiligt war. Betreuung hießt hier: Geld-, Bau- und Lehr- bzw. Lernmittel und sonstiger Unterstützung, vor allem auch als Pate und damit Mitwirkung im Schulbeirat. Es wurden bisher insgesamt rd. € 400.000,-- zur Verfügung gestellt. Jede Schule wird von mindestens einem Ritterbruder direkt vor Ort begleitet. Damit ist ein kurzer Informationsdraht gelegt, und es ist weitestgehend sicher gestellt, dass wir effektiv helfen und die Mittel richtig eingesetzt werden.

An allen Schulen werden reformpädagogische Ansätze angewandt, die zu positiven Ergebnissen und zu einer aufgeschlossenen Stimmung im Lehr- und Schulalltag führen. Die Schülereltern bevorzugen diesen Ansatz unverändert sowie das breiter gefächerte Bildungsangebot, das vielerorts bereits ab der ersten Klasse unterrichtet wird. Kirchliche Veranstaltungen, Gottesdienste und Schulandachten werden auch durch die Eltern befürwortet und finden regelmäßig statt.

Im Einzelnen sind dies Schulen in folgenden Städten (Gemeinden):  

1. Bad Doberan (www.muensterschule-dbr.de) Ersatzschule mit Orientierungsstufe, derzeit 102 Schüler. Hier wird jährlich von der JHG Rostock gemeinsam mit der Schule ein Benefizkonzert veranstaltet, dessen zusätzliche Einnahmen (ca. € 5.000) dem Schulangebot zugute kommen.

2. Walkendorf (süd-östl. Rostock; www.schule-walkendorf.de) Ersatzschule mit Orientierungsstufe, derzeit 110 Schüler. Teilnahme an bundesweiten Schülerwettbewerben mit hervorragenden Ergebnissen; z.B. reist eine Sechstklässlerin jetzt zum landesweiten Finale im Vorlesewettbewerb.

3. Hagenow (nord-östl. Lüneburg; www.ev-schule-hagenow.de) Ersatzschule mit Orientierungsstufe, derzeit 157 Schüler. Aufgrund vergleichsweise guter finanzieller Ausstattung konnte der Erlös eines Benefizkonzertes Anfang Mai (in der alten Synagoge) von knapp € 1.000,-- an die Erdbebenopfer in Chile und Haiti geleitet werden, und es wird derzeit sogar ein neuer Schulstandort gebaut.

4. Remplin (zwischen Teterow und Malchin; www.benjamin-schule.de) Ersatzschule mit Orientierungsstufe, derzeit 120 Schüler. Größere Probleme wegen anstehender Mittelkürzungen der öffentlichen Hand und drohenden Ausbleibens der Genehmigung für die Orientierungsstufe konnten dank intensivem Engagement seitens der Johanniter abgewendet werden.

5. Neustrelitz (südl. Neubrandenburg; www.evangelische-schule-neustrelitz.de) Ersatzschule mit Orientierungsstufe, derzeit 134 Schüler. Der Hort wird zusätzlich von über 80 Kindern besucht. Das Einzugsgebiet für Schüler (Radius 30 km) erstreckt sich bis nach Brandenburg (Fürstenberg / Havel).

6. Möllenhagen (östl. Waren/Müritz; www.grundschule-moellenhagen.de) Staatlich anerkannte Ersatzschule, derzeit 39 Kinder. Dieses Sorgenkind bedarf intensiver Betreuung: problematisches Wohnumfeld, fehlende Schulleitung, fehlender Beiratsvorsitz fordern (und ergeben) erhöhte Aktivitäten von Förderverein, Elternschaft und Johannitern.

7. Langhagen (südwestl. Teterow; www.johannes-schule.net) Grundschule (noch ohne Orientierungsstufe) mit derzeit 46 Schülern, Plattenbau einer vormals öffentlichen Schul aus DDR-Zeit. Im August wird nach den notwendigen drei Jahren Eigenfinanzierung aller schulischer Aktivitäten die staatliche Förderung erwartet. Intensive Unterstützung durch Kirchengemeinde, hohe und kreative Eigenaktivitäten mit öffentlichen Schulveranstaltungen und Wettbewerben.

Ein neues Schulgesetz in MVP setzt auf höhere Eigenverantwortlichkeit und Autonomie jeder Schule als pädagogischem Wettbewerb, was auf der einen Seite die Situation für unsere Schulen als Privatschulen verbessert. Auf der anderen Seite wird aber durch Streichen früher gewährter Mittel (Fahrtkostenanteil) der Schulbesuch gerade für die hiesige meist verstreut in weiterem Umkreis liegende Landbevölkerung erschwert. Dieser gewünschte betriebswirtschaftliche Wettbewerb unter den Schulen bedeutet wiederum erhöhtes Engagement auch unserer Ritterbrüder, vor allem finanzielles.

Die mit dem neuen Schulgesetz verbundene Geldverknappung hat die hohe Popularität der Schulen bislang kaum berührt. Die schulische Vorbildfunktion der Johanniterschulen und die guten Lernergebnisse unserer Schüler sind beträchtlich. Der Staatssekretär des Kultusministeriums berichtet sogar über einen positiven Einfluss unserer Schulen auf das staatliche Schulangebot. Die Gemeinden wissen inzwischen, dass eine gute Schule im Ort ein nicht unerheblicher Standortvorteil für das Leben allgemein ist und damit auch aus beruflicher Sicht Menschen in die Region zieht.  Dennoch ist eine Anpassung der bisherigen ‚Förderungspolitik’ durch die Johanniter angesagt. Der pädagogische Wettbewerb wird die Attraktivität unserer Schulen grundsätzlich weiter erhöhen, der betriebswirtschaftliche Wettbewerb macht es vielen einzelnen Schülern aber schwerer, unsere Schulen auch zu besuchen. Es ist daher geplant, einen Teil unserer jährlich zur Verfügung stehenden Mittel im Sinne eines Johanniter – Stipen­dien­fonds gezielt zur Unterstützung einzelner förderungswürdiger Schul­kinder zu verwenden. Wir sehen hierin die Zukunft und auch eine noch bessere Basis für die Einwerbung von Spenden- und Stiftungsmitteln.  

(veröffentlicht im Mitteilungsblatt "Der Johanniter" von 3/2010)