Baltikumhilfe

Die Hilfe der Posen-Westpreußischen Genossenschaft für die Menschen in Lettland und Estland hat eine lange Tradition. Viele Johanniter aus baltischen Familien gehören der Genossenschaft an. So wurde schon während der sowjetischen Zeit versucht, vor allem den Kirchen im Baltikum zu helfen. Mit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1991 konnte diese Hilfe ausgebaut werden.

 

Die sozialen Einrichtungen in den drei baltischen Republiken brauchen nach wie vor Unterstützung aus dem Ausland. Zwar hat sich die wirtschaftliche Entwicklung inzwischen wieder stabilisiert, doch sind die Folgen der strengen Sparmassnahmen nicht zu übersehen. Der Verzicht auf eine vernünftige Steuerprogression und damit verbundene Einnahmeverbesserungen hat die Hauptlast der Einsparungen den ohne hin schon benachteiligten Bevölkerungsgruppen der Alten, Kranken und Arbeitslosen aufgebürdet.

 

Auch im vergangenen Jahr haben wir mit dem genossenschaftseigenen Transporter Rollstühle, behindertengerechte Fahrräder und Stehhilfen in die lettischen Behinderteneinrichtungen in Libau (Liepaja) und Rujien (Rujiena) gebracht. Aus den Beständen der Genossenschaft stammten Bettwäsche, Handtücher sowie Wasch-, Reinigungs- und Pflegemittel. Außerdem konnten wir als Spende eines Meckenheimer Schuhhauses über 100 Paar Schuhe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene überreichen. Aus den Spenden, die der Genossenschaft für die Baltikumhilfe zugingen wurde eine medizinische Liege für das Behindertenwaisenheim in Libau finanziert.

 

Dringend benötigt werden Rollstühle, da die Krankenhäuser nicht in der Lage sind, gehbehinderte Patienten zeitgerecht und ausreichend zu versorgen. In Absprache mit der Diakonie der evangelisch-lutherischen Kreuzkirchengemeinde in Libau sowie dem Sozialamt der Stadt ist eine Verleihstation eingerichtet worden. Wir haben dafür im Dezember die zehn ersten Rollstühle geliefert.

 

Die von der Posen-Westpreußischen Genossenschaft mitbetreute Johanniterstiftung in Estland trug auch in diesem Jahr zur Finanzierung der sozialen Arbeit der Peeteli-Gemeinde in Reval (Tallinn) bei. Außerdem hat die Stiftung ein Sommerlager für behinderte estnische Jugendliche finanziert. Die Betreuung erfolgte durch Freiwillige aus Estland, Finnland, Schweden, Deutschland und den Niederlanden.