Gesellschaftliche Wahrnehmung

Hilfe für verwundete und traumatisierte Soldaten und deren Familien

Die Preußische Genossenschaft des Johanniterordens hat neben der Betreuung von Schwachen und Kranken im ehemaligen Ostpreußen ein Projekt ins Leben gerufen, das sich dem Leid von Soldaten der Bundeswehr widmet, die in den Einsätzen verwundet wurden. Sie will aus der Gesellschaft heraus einen kleinen Beitrag zur gesellschaftlichen Wahrnehmung und Anerkennung des Einsatzes unserer Soldatinnen und Soldaten leisten. Die Hilfen sollen die Familien der verwundeten Rückkehrer als auch der Gefallenen ausdrücklich mit einbeziehen.

Was ist die Idee?

Den Verwundeten oder den Familien der Verwundeten und Gefallenen soll ein in der Regel zweiwöchiger unentgeltlicher Ferienaufenthalt in einer attraktiven Ferienwohnung angeboten werden. Die Ferienwohnungen oder Häuser stellen die Ritterbrüder der Preußischen Genossenschaft oder deren privates Umfeld zur Verfügung. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet, um ggf. die betreuten Familien auch finanziell während ihres Ferienaufenthalts unterstützen zu können. Inzwischen stehen eine Reihe von Ferienhäusern bzw. -wohnungen zur Nutzung bereit, so z.B. an der Nord- und Ostsee, an der Mecklenburgischen Seenplatte und an weiteren Orten. Sollte einmal keine geeignete Ferienunterkunft gefunden werden können, ist es ausnahmsweise auch möglich, dass sich die Soldaten auf dem freien Markt eine Unterkunft besorgen und durch uns dann hier unterstützt werden.

Aber auch in den Fällen, in denen ein Ferienaufenthalt nicht das dringendste Bedürfnis der Betroffenen ist, wollen wir helfen.  Im Rahmen der Möglichkeiten boten wir unsere Unterstützung in Form von Zuschüssen etwa zu Musik- oder Reittherapien an, wir finanzierten einen Therapiehund mit, es wurden Haushaltshilfen, Notunterkünfte oder dringendster Schuldendienst übernommen.  

Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr:

Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr war von vorne herein angestrebt und im Interesse der von uns gewünschten gesellschaftlichen Wahrnehmung. Unser Angebot jährlich aktuell dem für die Sozialdienste zuständigen Referat im BMVg angezeigt und von dort an alle Sozialdienste in der Bundeswehr weitergeleitet. Die Sozialberater und die Lotsen in den Standorten der Heimkehrer wissen am ehesten, wo die Not groß ist, und für wen oder für welche Familie eine solche Förderung am besten eingesetzt werden kann.

Auch sind wir mit unserem Projekt Bestandteil des Netzwerks der Hilfe, um den Betroffenen umfassend helfen zu können.

Besondere Zuwendung

Wir bieten Betreuungsmaßnahmen für körperlich wie seelisch Verwundete an und sehr gerne für die Angehörigen von Gefallenen. Die langanhaltenden Verwundungen durch Erfahrungen, die eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hervorruft, bedürfen der besonderen Zuwendung. Im Laufe der Jahre haben wir für immer mehr Familien Ferienaufenthalte vermittelt oder einen finanziellen Beitrag für Erholungsmaßnahmen bereitgestellt.

Nach einer abgeschlossenen Betreuung bemühen wir uns auch gern und sofern gewünscht, den Kontakt zu der unterstützten Familie fortgesetzt zu halten, sei es durch Telefongespräche, Briefe, E-Mails oder Pakete.

Ukrainische Verwundete in Behandlung von Bundeswehr-Krankenhäusern

Die Preußische Genossenschaft hat damit begonnen, ihre Betreuungsmaßnahmen auch auf schwer verwundete ukrainische Verwundete auszudehnen, die sich z.T in sehr langer Behandlung in einem der fünf Bundeswehr-Krankenhäuser befinden.

Hintergrund:

Innerhalb des Johanniterfamilie ist unser Projekt „Gesellschaftliche Wahrnehmung“ viel beachtet und wird gefördert, auch wenn es eher klein ist. Es hat weiterhin das Potential zu wachsen. Der Johanniterorden ist seit über 900 Jahren aufgefordert, den Schwachen zu helfen und den Glauben zu stärken. Vielleicht wirkt sich unser Engagement auch auf weitere gesellschaftliche Gruppen aus. Der Respekt für die im Einsatz stehenden Soldaten und die Empathie für die mit Verwundungen Heimkehrenden ist in der deutschen Gesellschaft sehr wohl steigerungsfähig.