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Ordensgebet

Das Gebet des Ordens

Herkunft – Geschichte – Vertonung

Das allen Johannitern vertraute Ordensgebet geht auf die Investitur von S.K.H. Prinz Albrecht von Preußen zum Herrenmeister des Johanniterordens beim Ritterschlag am 26. Juni 1883 in Sonnenburg zurück. Mehrere Quellen – ein Zeitungsausschnitt ohne Datum mit dem Bericht über die Investiturzeremonie, die Nr. 26/1883 des Wochenblattes der Balley Brandenburg und eine Darstellung der Persönlichkeit des Prinzen anlässlich der Ausstellung des Braunschweigischen Landesmuseums „Prinzregent Albrecht – Braunschweig und Preußen 1885 – 1906“ im Jahre 1981 – lassen mit großer Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass der Prinz selbst der Autor des Ordensgebetes war.
Dazu heißt es: Der Königliche Domchor sang nach der weihevollen Weise des Ave Verum von Mozart - begleitet von Pauken und Trompeten der Regimentsmusik des 1. Brandenburgischen Dragoner Regiments Nr. 2, dessen Chef der neue Herrenmeister war, - die von diesem vor der Investitur niedergeschriebene Bitte:

„Segne, segne, Herr den Orden!
Dir zur Ehre will er dienstbar sein.
Sei ihm gnädig, hilfreich immer,
steh ihm bei im Kampf zum Heil.
Stärk' den Glauben an den Heiland,
der zu Ehren das Kreuz gebracht,
wehr' dem Bösen, hilf zum Guten,
dem Schwachen hilf, treu zu sein,
den Schwachen hilf! Herr, höre uns!“

Der Prinz hatte neben seiner militärischen Erziehung auch eine Ausbildung in Sprachen, Musik und anderen Künsten erhalten. Sein Gedächtnis und seine Musikalität wurden gerühmt. Hinzu kamen eine besondere Religiosität und Frömmigkeit, die sich auf seine künstlerischen Talente auswirkten und diese überzeugend zum Ausdruck brachten. Seine Bitte in der Investiturfeier begleitet uns heute im Ordensgebet bei jeder Ordensveranstaltung.
Nicht durchgesetzt hat sich im Orden allerdings, es wie am Anfang nach der Melodie von Mozarts Ave Verum zu singen. Dagegen hat eine andere Melodie, die von RR Kantor und Prof. Dr. Ernst-Ulrich v. Kameke komponiert und erstmalig im Ordensblatt 2/1992 abgedruckt worden ist, mehr Zustimmung gefunden. Die Melodie ist eingängig, leicht erlernbar und wird gerade in norddeutschen Genossenschaften und Subkommenden gerne gesungen. Nachahmung ist empfohlen.