05.12.2022 | Regionalverband Mittelfranken

Warnsystem wird getestet

Erweiterung der Warnmöglichkeiten in Deutschland

In den nächsten Tagen erhalten Besitzerinnen und Besitzer von Mobilfunkgeräten eine Nachricht über ein neues Katastrophenwarnsystem. Um Menschen zukünftig besser zu schützen, wird in Deutschland nun Cell Broadcast als weiteres Warnsystem eingeführt.

Vom Hochwasser im vergangenen Jahr im Ahrtal wurden viele Menschen überrascht. Die Katastrophe war Anlass die Warnmöglichkeiten zu erweitern. Da mittlerweile Mobilfunkgeräte weit verbreitet sind, sollen diese zukünftig auch genutzt werden, um deren Besitzer über eine direkte Benachrichtigung auf dem Handybildschirm zu informieren. Viele Mobilfunknutzerinnen und -nutzer haben bereits Apps wie NINA oder Katwarn auf ihren Geräten. Mit dem ergänzenden Einsatz von Cell Broadcast zusätzlich zu Sirenen, Warn-Apps oder Radiodurchsagen können so noch mehr Menschen erreicht werden.

Am 8. Dezember findet ein bundesweiter Warntag statt. An diesem Aktionstag erproben der Bund und die Bundesländer sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel, wie zum Beispiel Sirenen oder auch Warn-Apps. Dadurch werden die technischen Abläufe im Fall einer Warnung und auch die Warnmittel selber auf ihre Funktion und auf mögliche Schwachstellen überprüft.

 

Gerade bei Unwettern oder schweren Unfällen ist schnelle Hilfe geboten. Wenn Menschen über Gefahren informiert sind, können sie sich und andere schützen. „Je besser eine Gesellschaft vorbereitet ist, zum Beispiel auf ein Hochwasser oder bei einer Bombenentschärfung, umso besser können sich Helferinnen und Helfer um die vulnerablen Gruppen kümmern“, sagt Nadine Brantl, Pressesprecherin bei den Johannitern in Mittelfranken. „Das heißt konkret, wenn zum Beispiel bei einer Warnung zu Hochwasser niemand in den Keller geht, sondern sich viele Menschen auf höhere Standorte in Sicherheit bringen, werden weniger Menschen im schnell ansteigenden Wasser in ihren Kellern ertrinken.“

 

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge hat einen Ratgeber für die Notfallvorsorge und das richtige Handeln in Notsituationen erstellt. Über die Internetseite www.bbk.bund.de ist dieser abrufbar.

 

Im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz steckt viel ehrenamtliches Engagement

In Bayern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. mit über 400 Kräften und zwölf Rettungshundestaffeln im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz aktiv. „Wir wissen aus der Praxis, wie hilfreich es ist, wenn Privatpersonen für den Ernstfall vorsorgen“, sagt Brantl. Sie weist zudem darauf hin, wie wichtig das Ehrenamt auch im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist. „Der Katastrophenschutz würde ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht funktionieren“, betont Nadine Brantl.

 

 

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.:

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist ein Werk des evangelischen Johanniterordens, dessen wichtigstes Anliegen seit Jahrhunderten die Hilfe von Mensch zu Mensch ist. Mit mehr als 29.000 Beschäftigten,

46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und mehr als 1,2 Millionen Fördermitgliedern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine der größten deutschen Hilfsorganisationen. Zu ihren Aufgaben zählen seit ihrer Gründung neben dem Rettungs- und Sanitätsdienst auch Bevölkerungsschutz und Erste-Hilfe-Ausbildung. Hinzu kommen soziale Dienste für Kinder und Jugendliche, dazu zählen auch unsere derzeit beinahe 490 Kindertagesstätten sowie die Betreuung und Pflege von älteren und kranken Menschen. Die Johanniter engagieren sich ebenso in der humanitären Hilfe im Ausland.

Im Landesverband Bayern der Johanniter arbeiten mehr als 5.000 Beschäftigte, fast 9.100 Menschen engagieren sich ehrenamtlich und mehr als 250.000 Fördermitglieder unterstützen die Organisation.