18.10.2021 | Dienststelle Ortsverband Oldenburg

Idee entsteht in Brandenburg

Johanniter eröffnen Praxis für Ergotherapie „Am Hafen“

Auf der Slagline können Patienten ihr Gleichgewicht trainieren. Regionalvorstand Wilfried
Barysch beherrscht es unter den Augen von Praxisleiterin Antje Hagedorn schon ziemlich gut.

Mit einem Empfang in den neuen Räumen an der Huntestraße 17 in Oldenburg hat die Johanniter-Unfall-Hilfe ihre Praxis für Ergotherapie „Am Hafen“ offiziell eingeweiht. Bereits seit Anfang Oktober werden die ersten Patienten behandelt. Damit fügt sich ein weiterer Baustein in das umfangreiche Leistungsangebot der Oldenburger Johanniter. Entstanden ist die Idee während einer Tagung der Johanniter-Unfall-Hilfe in Brandenburg. Dort haben Johanniter aus Sachsen und Hamburg ihr Konzept für Ergotherapie-Praxen vorgestellt. Vorteil für die Johanniter als Arbeitgeber: Gerade für die Mitarbeitende aus den körperlich belastenden Berufen wie
Rettungsdienst, Pflege und Erziehung bietet eine eigene Praxis mit kurzen Wegen eine gute Hilfe. Aber auch für externe Patienten bietet die Praxis eine wichtige Unterstützung bei der Erlangung oder Wiederherstellung körperlicher Fähigkeiten etwa nach Krankheit, Unfall oder bei einer Beeinträchtigung.

Die Sachsen und Hamburger erklärten, dass es gar nicht so schwierig sei, wenn man klein anfange. Unter den Tagungsgästen war Wilfried Barysch, Mitglied im Vorstand des Regionalverbands Weser-Ems. „Ich wusste sofort: das will ich auch in Oldenburg haben“, erzählt er. Der Weg war dann doch steiniger als gedacht. Zunächst war geplant, einen Ergotherapeuten oder eine Ergotherapeutin anzustellen und sich anschließend um die Räumlichkeiten zu kümmern. „Wir haben uns dann schnell umentschieden und doch erst die Praxisräume angemietet und anschließend das passende Personal gesucht“, berichtet Barysch und lobt Praxisleiterin Antje Hagedorn für ihren Einsatz und ihr Engagement. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das was wird.“

Antje Hagedorn freut sich darauf endlich richtig loslegen zu können. „Einkaufen und schön machen ist nett, aber ich möchte mich endlich um Patienten kümmern.“ Die Voraussetzungen sind gut. Entstanden ist in dem historischen Gebäude in wunderschöner Lage eine helle, freundliche Praxis für Ergotherapie mit einem offenen Wartebereich, Bewegungs- und Behandlungsräumen sowie einer Küche und einem Büro. Sogar eine Art Werkstatt gibt es, aber nicht um Dinge zu reparieren, sondern damit Patienten ihre Handlungsfähigkeiten üben und kreativ werden können. Verschiedene Böden weisen thematisch auf die unterschiedlichen Bereiche hin. Alles ist mit viel Liebe und einem Blick fürs Detail eingerichtet.

Eine Entwicklung, die Hans-Ulrich Diers mit viel Interesse und Begeisterung verfolgt. Das Johanniter-Urgestein begann als Jugendlicher, wurde 1982 Ortsbeauftragter und 1995 Mitglied im Regionalvorstand. Er war es, der in Oldenburg erstmals etwas neues neben Sanitätsdienst, Rettungsdienst und Erste-Hilfe-Ausbildung wagte und „Essen auf Rädern“ für die Versorgung älterer Menschen mit heißen Mahlzeiten aufbaute. Heute hat der Ortsverband mehr als 300 Mitarbeitende in Bereichen wie Kindertagesstätten, Rettungsdienst, ambulante
und Tagespflege, Wohnen mit Service, Einsatz- und Fahrdienste, betreibt das Mehrgenerationenhaus Oldenburg und jetzt auch eine Praxis für Ergotherapie.