31.07.2019 | Regionalgeschäftsstelle Hannover

Rettungshunde-Team findet Vermissten

76-jähriger demenziell erkrankter Mann aus der Wedemark nach 60 Stunden Suche erfolgreich gefunden und gerettet

Rettungshundestaffel Hannover im Einsatz in der Wedemark. Foto: JUH/Fricke
Rettungshundestaffel Hannover im Einsatz in der Wedemark. Foto: JUH/Fricke

Am Sonntagvormittag war der 76 Jahre alte Alois W. aus Abbensen, erkrankt an Parkinson und Demenz, plötzlich verschwunden. Gestern um kurz nach 21 Uhr konnte der Senior nach mehr als 60 Stunden Suche und zwei Tagen und Nächten draußen endlich gefunden werden. Johanniter-Rettungshund Tonks hatte bei der Flächensuche im schwer zugänglichen Helstorfer Moor in der Nähe von Negenborn in der Wedemark Witterung aufgenommen. Es war eine Rettung im letzten Moment. Zum einen, weil es immer dunkler wurde und sich die Suche im moorastigen Gebiet schwierig gestaltete. Zum anderen, weil das eingegrenzte Suchgebiet bereits fast komplett durchstreift worden war.

Dem glücklichen Ende vorausgegangen war eine mehr als 60 Stunden währende Suche unter Beteiligung der Polizei mit Hubschrauber mit Wärmebildkamera und Personenspürhunden, der Feuerwehren der Gemeinde Wedemark, der Hilfe von Zeugen und den Rettungshundestaffeln der Johanniter Hannover und des DRK Empelde. Alois W. hatte sein gewohntes Umfeld am Sonntagvormittag mit seinem Fahrrad verlassen. Als er bis mittags nicht gefunden werden konnte, meldete seine Familie ihn als vermisst. Polizeispürhund Hummel fand am Montag eine erste Spur, sie verlor sich allerdings an den Papenburg-Kiesteichen. Eine Zeugin konnte weiterhelfen, sie war sich sicher, Alois W. am Sonntagabend an der L380 in Höhe der Siedlung Hühnerberg gesehen zu haben. Dort fand gestern Morgen Polizei-Personenspürhund Chili die Spur und verfolgte sie bis an den Rand des Helstorfer Moores. Die darauffolgende Suche in dem ausgedehnten Waldgebiet mit dem Hubschrauber blieb erfolglos, weshalb sich die leitenden Polizeibeamten am Nachmittag für eine groß angelegte Suche mit der Hilfe von Feuerwehr und für die Flächensuche zertifizierten Rettungshunden entschieden.

Diese Suchmaßnahmen begannen um kurz nach 18 Uhr. Gegen 21 Uhr kam die erlösende Nachricht vom Suchteam Dr. Anja Rocksin und Border Collie Hündin Tonks: Vermisste Person lebend gefunden! Durch die zum Team gehörenden Rettungsassistenten wurde die sofortige medizinische Behandlung des Seniors eingeleitet. Der ebenfalls zu den Einsatzkräften der Johanniter gehörende Arzt wurde zum Fundort des Vermissten gebracht und übernahm die weitere Behandlung. Ein geländegängiger Unimog des DRK konnte bis zur Einsatzstelle fahren und den Mann aufnehmen. An der nächsten befestigten Straße wurde er an die Einsatzkräfte der Johanniter übergeben, die den Vermissten im Rettungswagen und unter ärztlicher Begleitung in ein hannoversches Krankenhaus brachten.

Der Einsatzleiter der Polizei, Jochen Sachweh, und Maik Plischke, Gemeindebrandmeister Wedemark bedankten sich im Anschluss am Feuerwehrhaus in Negenborn bei allen eingesetzten Kräften. Die vierbeinigen Retter, die sich im Einsatz befunden hatten, bekamen als besonderen Dank ein großes Paket Bockwürstchen. Insgesamt befanden sich knapp 190 Ehrenamtliche im Einsatz, davon 37 Johanniter aus Hannover mit drei Rettungshunden und 21 Ehrenamtliche DRK-Helfer aus Empelde mit vier Rettungshunden.

Der Leiter der Johanniter-Rettungshundestaffel des Ortsverbandes Hannover-Wasserturm, Lutz Fricke, lobte vor allem die sehr gute Zusammenarbeit der Einsatzkräfte von Polizei und der Ehrenamtlichen der Ortsfeuerwehren der Gemeinde Wedemark: „Der Einsatzerfolg verdankt sich außerdem des koordinierten Zusammenwirkens der polizeilichen Personenspürhunde und der anschließend eingesetzten Flächensuchhunde. Schon seit vielen Jahren arbeiten die Rettungshundestaffeln des DRK und der JUH verlässlich und erfolgreich zusammen.“