06.05.2021 | Johanniter-Waldkindergarten Schlüsselau

Kindergarten-Hund Ruby

Ausgebildete Lese- und Begleithündin wird Stammgast im Waldkindergarten Schlüsselau

Praktisch so ein Kindergarten-Hund: Man lernt nicht nur viel über Tiere, sondern kann auch seine Jacke tragen lassen.

Bei der Lesehund-Ausbildung der oberfränkischen Johanniter gab es diesmal einen besonderen Gast: Die bald dreijährige Hündin Ruby. Sie gehört zu Sabrina Krämer, die den Johanniter-Waldkindergarten in Schlüsselau leitet. Während die anderen Hunde ab sofort an Schulen in der Region Kinder mit Problemen beim Lesen unterstützen, wird Ruby ihre Zeit im Wald verbringen. „In dem Kurs hat Ruby gezeigt, dass sie kinderlieb ist, durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist und dass kein Kind vor ihr Angst haben muss. Beste Voraussetzungen also, damit ich sie in Zukunft an ein bis zwei Tagen mit in den Waldkindergarten nehmen kann“, erzählt Sabrina Krämer. Eine Begleithundeprüfung hat der Malinois/Irish Red Setter-Mix ebenfalls bereits abgelegt und auch ihre Fähigkeiten als Suchhund trainiert Ruby regelmäßig.

Und was ist mit den Kindern? Sie freuen sich schon riesig auf ihre neue vierbeinige Begleiterin! Doch bevor Ruby die Waldkindergartengruppe im Alltag begleiten wird, steht noch eine Projektwoche auch dem Programm, in der die Kinder auf ihren neuen Kindergarten-Hund vorbereitet werden. „Ruby hat ihren Kurs ja schon hinter sich, aber natürlich müssen auch die Kinder wissen, was auf sie zukommt“, erklärt die Kindergartenleiterin. „Wir lernen etwas über das Verhalten von Hunden, über die Körpersprache der Tiere und natürlich auch über den Umgang mit Hunden, zum Beispiel: Welche Regeln gibt es? Wie darf ich einen Hund streicheln? Wann muss ich mir die Hände waschen?“

Auch Sabrina Krämer freut sich, dass sie ihre Helferin auf vier Pfoten bald mit in den Waldkindergarten nehmen kann: „Ich bin mir sicher, dass die Kinder von dieser tiergestützten Pädagogik profitieren: Sie üben Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen, lernen Verantwortung für den Hund zu übernehmen oder verlieren Ängste vor Tieren. Und natürlich vermittelt ein Hund auch Wärme und Sicherheit.“ Doch es ist auch wichtig, feste Ruhepausen für Ruby einzuplanen: „Natürlich ist es auch anstrengend für Ruby, wenn über längere Zeit mehrere Kinder mit ihr spielen oder sie streicheln wollen, deswegen habe ich einen festen Rückzugsort vorbereitet, an dem keiner sie stört, sodass sie sich zwischendurch immer mal wieder ausruhen kann“, so Sabrina Krämer. Eine Erste „Hunde-Aktion“ haben die Kinder auch schon geplant: Sie werden gemeinsam Hundekekse backen, die Ruby verträgt, damit es immer ausreichend Leckerli für die neue Waldkindergarten-Bewohnerin gibt.