SEG Kinderbetreuung

  • Name: Anna Bergmann
  • Alter: 34
  • Verband: Regionalverband Baden
  • Tätigkeitsbereich & Funktionen: Helferin  im Katastrophenschutz  sowie dem PSAH-Team, Rettungssanitäterin, Jugendgruppenleiterin, Praxisanleiterin und Mentorin
  • Dabei seit: 2002
Stellt Euch vor Ihr bekommt jeden Morgen ein Überraschungsei geschenkt. Man weiß nie was kommt und ob man am Ende des Tages auf seiner Couch oder eben doch im Rettungszug sitzt.

Meine Aufgaben im Bereich Katastrophenschutz sind: 
Ich bin aktiv im Einsatzdienst engagiert, oft aber auch im Stillen im Hintergrund tätig, um meinen Mann den Rücken freizuhalten. Bei Übungen bin ich gerne mit dem Schminkkoffer bewaffnet, um für nette Überraschungen und die notwendige Spannung zu sorgen.  Außerdem bin ich Anlaufstelle und offenes Ohr für kleine und große Anliegen meiner Kameradinnen und Kameraden.  Ich bin ebenfalls Teil des neu aufgebauten Teams der psychosozialen Akuthilfe (PSAH) und verwende im Moment viel Zeit dafür unser Pilotprojekt der Kinderbetreuung für die eigene Einsatzeinheit ins Leben zu rufen. 

Das Besondere am Ehrenamt ist für mich: 
Stellt Euch vor Ihr bekommt jeden Morgen ein Überraschungsei geschenkt.  Man weiß nie was kommt und ob man am Ende des Tages auf seiner Couch oder eben doch im Rettungszug sitzt. Es wird nie langweilig, wenn man mit einem Katastrophenschutz-Zugführer verheiratet ist. 

Wenn ich nicht bei den Johannitern bin...
... bin ich entweder gerade in der Klinik am arbeiten, versuche Ordnung in unsere 4 Wände zu bekommen, was meistens nur halbwegs gelingt, wenn der Melder geht oder ich bin mit meiner Familie unterwegs. Das ist immerhin einer der Vorteile wenn alle ehrenamtlich eingebunden sind, dass sich Familie und die ehrenamtliche Tätigkeit nicht zwingend ausschließen müssen, sondern oft gut zu kombinieren sind.  

Mein schönster Moment bei den Johannitern war...
... als ich Philip,  meinen jetzigen  Mann, vor mittlerweile mehr als 15 Jahren kennengelernt habe bei einer der bekannten Sommerfreizeiten.

Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit motiviert mich am meisten,
... dass ich meine Zeit für eine gute und wichtige Sache investiere!

Meine ehrenamtliche Tätigkeit hat sich während der Pandemie wie folgt verändert:
Durch meine Ausbildung  als Gesundheits- und Krankenpflegerin und der Weiterbildung zur Praxisanleiterin konnte ich bei uns am Standort dazu beitragen, die eigenen Kollegen und Mitarbeiter schon früh zu Beginn im Umgang mit den Testverfahren zu schulen und  unsere Testzentren fachlich unterstützen. Dazu kamen natürlich  die allgegenwärtigen strukturellen Veränderungen, welche die Pandemie mit sich gebracht hat, angefangen von Online-Gruppenabenden und der Notwendigkeit von viel zusätzlichem Aufwand, Hygienerichtlinien etc. Unsere Tochter Charlotte kam 2 Wochen vor dem offiziellen Beginn der Pandemie zur Welt,  was bedeutete, dass auch wir als Familie uns neu strukturieren mussten. Unter Pandemiebedingungen im Lockdown war dies manchmal noch zusätzlich erschwert. Zeitgleich mit Charlotte zogen zudem auch tägliche online  Stabsbesprechungen am großen Wohnzimmertisch bei uns ein. Stillzeit und Kennenlernen mal anders. Jetzt ist unser Kind zweieinhalb Jahre alt und die Pandemie immer noch allgegenwärtig. Mehrfach hat uns die Pandemie gefordert und an unsere Grenzen gebracht, aber auch gezeigt, dass sich die Haltung der Menschen um uns herum auch durchaus zum Guten verändert hat. Wir haben angefangen mehr aufeinander zu achten und uns gegenseitig wertzuschätzen und gemerkt, dass man mit jeder Krise wachsen kann. Neu etabliert haben wir in Mannheim mitten in der Pandemie auch unser Team der Psychosozialen Akuthilfe (kurz PSAH).

Was übrigens auch stetig wächst, ist die Anzahl der Kinder bei uns am Standort bei den eigenen Helferinnen und Helfern im Katastrophenschutz. Dies hat uns gezeigt, dass wir eine Kinderbetreuung für Übungsabende und den Einsatzbetrieb benötigen und an der Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie weiter arbeiten müssen, um auch weiterhin personell gut aufgestellt und handlungsfähig zu bleiben. Ehrenamt und Kind? Bei uns geht das! Wenn Ihr also Lust habt, uns dabei zu unterstützen, kommt gerne auf uns zu! 

Übrigens: für das Projekt "Aufbau einer SEG-Kinderbetreuung" belegte Anna mit ihrem Ortsverband Mannheim den 2. Platz beim diesjährigen Ehrenamtspreis der Johanniter in Baden-Württemberg.

Was ist eine SEG?

Eine Schnelleinsatzgruppe (Abkürzung: SEG) bezeichnet in Deutschland eine Gruppe von (ehrenamtlichen) Einsatzkräften, die so ausgebildet und ausgerüstet ist, dass sie bei einem Massenanfall von Verletzten oder außergewöhnlichen Ereignissen - wie zum Beispiel einem Hochwasser - Verletzte, Erkrankte und andere Betroffene versorgen kann.

Allgemein unterstützt und ergänzt eine Schnelleinsatzgruppe bei größeren Schadensereignissen den für den einzelnen Notfall vorgehaltenen Rettungsdienst durch die Bereitstellung von Material, Rettungsmitteln und ehrenamtlichem Personal mit entsprechender Ausbildung.

An der Einsatzstelle kann die gegebenenfalls notwendige Infrastruktur geschaffen und betrieben werden. Hierzu zählen die Beleuchtung, Stromversorgung und mobile Unterbringung (u. a. Sanitätszelte). Dazu kommt die Unterstützung bei der Aufrechterhaltung der Kommunikation (Funk- und unter Umständen Telefonnetz). Weiterhin gehören die sanitätsdienstliche Versorgung von leichter Verletzten, der Transport von Verletzten und die Betreuung sowie Versorgung von unverletzten Betroffenen dazu.