1. Fachtag der Kindertagesstätten des Regionalverbandes Südniedersachsen
Fast alle unsere Kitamitarbeitenden kamen am 7. November zusammen um in Einbeck einen erlebnisreichen Tag mit Workshops und gemeinsamen Austausch zu verbringen. Der Fachtag stand unter dem Motto „Lebenswelten“.
Der erste Fachtag für Kitamitarbeitende im Regionalverband Südniedersachsen fand am Freitag, den 7. November, in Einbeck statt und stand unter dem Motto „Lebenswelten“.
Organisiert wurde er von einem Team bestehend aus Sandra Siebrecht Päd. Fachberatung, Jessica Kirchner, Einrichtungsleitung, Stefanie Hentrich, Carmen Kollmannsperger und Jan Vogel, Bereichsleiter Kinder- und Jugendhilfe.138 Mitarbeitende aus allen zehn Einrichtungen im Regionalverbandes und Gäste aus dem Bereich Bildung und Erziehung des Landesverbandes und anderen Regionalverbänden kamen zusammen, um einen erlebnisreichen Tag zu verbringen.
Das Orga-Team hatte sich für „Lebenswelten“ als Thema des Tages endschieden, da diese eine der fünf theoretischen Dimensionen des Situationsansatzes darstellen. „Die pädagogische Arbeit geht aus von den sozialen und kulturellen Lebenssituationen der Kinder und ihrer Familien.“ (1. Konzeptioneller Grundsatz des Situationsansatz)“, erklärt Jan Vogel. „In unseren Kitas treffen unterschiedliche Lebenswelten aufeinander und bilden den Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit in unseren Einrichtungen.“
Dienststellenleiter Marc Küchemann war begeistert über die große Anzahl an Gästen und begrüßte sie in seinem Ortsverband. Er informierte sie über die Geschichte der Stadt mit 400 Fachwerkhäusern und ihre weltberühmte Brautradition. „Ihr macht jeden Tag einen so tollen Job. Ich habe über die Jahre in vielen Bewerbungsgesprächen im Kitabereich festgestellt, dass wir als Johanniter eine hervorragende pädagogische Arbeit machen und somit können wir nur stolz darauf sein.“
Auch Marius Dossow nutzte sein Grußwort, um die Bedeutung der Kitamitarbeitenden hervorzuheben und ihnen ihre Wertschätzung auszusprechen: „Wir Johanniter beschäftigen uns mittlerweile ganz intensiv mit Themen wie Kulturentwicklung oder Fragen zu unserer Haltung. Themen, die im Bereich der frühkindlichen Bildung schon immer eine große Rolle spielen. Für eine Hilfsorganisation, in der es oft um akute Notfälle oder sogar ums Überleben geht, finde ich das eine spannende Weiterentwicklung. Mein Eindruck ist, dass da von Anfang viele Impulse aus den Kitas und der Jugendhilfe kommen und das empfinde ich persönlich als total bereichernd“, erläuterte er in seiner Rede.
Und weiter: „Das, was uns als Organisation beschäftigt, gestalten Kitamitarbeitende in den Kitas jeden Tag ganz konkret – im Umgang mit Vielfalt, mit unterschiedlichen Bedürfnissen, unterschiedlichen Perspektiven und Lebensgeschichten. […] Und genau hier liegt die Stärke der pädagogischen Arbeit: Kinder so anzunehmen, wie sie sind, und sie dort abzuholen, wo sie stehen. Das braucht Aufmerksamkeit, Empathie und einen wachen Blick – aber auch Mut, Haltung und manchmal Kreativität.“
Zur Einstimmung auf den Tag hielt Katrin Macha, Direktorin des Instituts für den Situationsansatz, im Anschluss an die Reden einen Impulsvortrag zum Thema Lebenswelten. Danach wurden den Teilnehmenden acht spannende Workshops mit unterschiedlichen Perspektiven auf unterschiedliche „Lebenswelten“ angeboten:
Workshop 1: "Herausfordernde Lebenswelten" mit Katrin Macha (Direktorin des Instituts für den Situationsansatz)
Mithilfe der mehrperspektivischen Erkundung im Situationsansatz wurde zu ergründen versucht, was "hinter" herausforderndem Handeln von Kindern steckt.
Workshop 2: "Wenn Lebenswelten aufeinander prallen..." mit Hans-Christof Kilper, (Trainer für Deeskalation)
Den Teilnehmenden wurden Tools und Tricks vorgestellt, um in kritischen Situationen deeskalierend einwirken zu können.
Workshop 3: "Die frag-würdige Lebenswelt..."-Mit Kindern philosophieren mit Dr. h.c. phil. Hans-Joachim Müller (PHILOSOPHIERWERKSTATT denkART)
Wie kann mit Kindern über "ihre" und "die" Welt philosophiert werden und welche Kompetenzen werden dazu gebraucht. Darüber wurde sich ausgetauscht.
Workshop 4: "Lebenswelt Kita mit Humor“ nehmen...„ mit Felix Gaudo (Moderator, Speaker und Comedian)
Hier wurde erklärt was ist wertschätzender Humor, wofür ist er so wichtig, wie wird er eingesetzt und wie kann er trainiert werden.
Workshop 5: "Bedrohliche Lebenswelten...“ mit Jale Claus (Referentin Kinderschutz)
Der Umgang mit kritischen Umständen an Kind, Umgebung oder Umfeld wurde beleuchtet– was ist wie okay, wo kann selber geholfen werden, was muss gemeldet werden – und wie wird gemeldet.
Workshop 6: "Lebenswelt Krippe...“ mit Liesa Krüger (Kitaleitung & Marte Meo Therapistin Hannover)
In diesem Workshop wurde sie ausgetauscht, welche „Schätze“ es gibt, die alle beteiligten Personen (Kinder, Familien, Fachkräfte) zum Gelingen des Krippenalltags mitbringen.
Workshop 7: "(Lebens-) Weltreisen -Übergänge“ mit Jessica Kirchner (Kitaleitung Bad Gandersheim) und Jan Vogel (Bereichsleitung Kinder-& Jugendhilfe)
Gemeinsam wurden Antworten oder wichtige Fragen entwickelt wie Kinder stark für die vielen Übergänge des Lebens werden können.
Workshop 8: „Bewegte Lebenswelt: -Bewegen, fühlen, wachsen -Die 26 Movements® im Kindergartenalltag" mit Anne-Katrin Multhoff (Beraterin für Prävention und Gesundheitsförderung, Regionales Landesamt für Schule und Bildung Hannover)
Die Teilnehmenden erfuhren wie sie die 26 Bewegungen kindgerecht in ihren Alltag integrieren können – spielerisch, ohne Aufwand und mit spürbarer Wirkung. Sie haben erfahren, wie sich Motorik und Gehirnentwicklung gegenseitig beeinflussen und wie gezielte Bewegungsimpulse Kinder in ihrer Entwicklung stärken –auch bei individuellen Herausforderungen.
Während der Workshops und zwischendurch konnten sich die Teilnehmenden aus unseren Kitas kennenlernen, austauschen und vernetzen.
Zum Abschluss sprach Felix Gaudo noch einmal über Humor und gab allen Anwesenden mit, sich des Humors gerade im Kita-Bereich bewusst zu sein und ihn nicht aus den Augen verlieren. Er empfahl auch Erfolge bewusst zu feiern, damit man leistungsstark bleibt.
Jan Vogel freut sich über die gelungene Veranstaltung: „Der Tag fand in einer offenen, wertschätzenden und besonderen Stimmung statt. Ich bin dem Ortsverband Einbeck sehr dankbar für die engagierte und kreative Unterstützung. Es wurden für 8 Workshops gute und am Ende auch besondere Räume dadurch geschaffen, in dem sie einfach umfunktioniert wurden. Zum Beispiel wurde ein Johanniter-Bus als fahrender Workshopraum genutzt. Die Stimmung war so positiv, dass für 2026 bereits die Planungen für den 2. Fachtag gestartet sind.“