10.12.2025 | Johanniter-Auslandshilfe

Gaza: Johanniter weiten medizinische Hilfe aus

Gemeinsam mit ihren Partnern sorgen die Johanniter in zehn Gesundheitseinrichtungen für eine medizinische Grundversorgung. Dies ist besonders in den Wintermonaten essentiell.

Medizinisches Personal des Johanniter-Partners UK-Med untersucht ein Kind in einer Gesundheitsstation in Gaza.

Die Johanniter und die britische Hilfsorganisation UK-Med haben gemeinsame Maßnahmen gestartet, um die zerstörte medizinische Infrastruktur im Gazastreifen wieder aufzubauen. Hierzu werden zwei Gesundheitszentren in Gazastadt und im Norden des Gazastreifen, die durch Luftangriffe zerstört wurden, wieder in Betrieb genommen. 

Einen ersten Erfolg konnten sie bei der Sanierung und Wiedereröffnung des Sheikh-Radwan-Krankenhauses im Norden des Gazastreifens erzielen. Als einziges funktionierendes Krankenhaus vor Ort versorgt es nun wieder rund 1.000 Menschen täglich. 

„Das Krankenhaus bietet ein breites Spektrum an Leistungen – von der Behandlung von Kriegsverletzungen und Infektionskrankheiten über Krebsvorsorge und Müttergesundheit bis hin zu Impfungen“, berichtet Sophia Buller, Johanniter-Länderbüroleiterin für den Nahen Osten.

 

Starker Anstieg von Erkältungskrankheiten

Besonders jetzt in den Wintermonaten ist medizinische Hilfe essentiell. Denn Starkregen, Stürmen und sinkende Temperaturen stellen die Bevölkerung vor enorme Herausforderung.

In ihren Zelten oder zerstörten Häusern und Wohnungen können sie sich kaum vor dem Wetter schützen. Zusätzlich sind die Menschen durch die akute Hungerkrise und weiterhin mangelnden Zugang zu sicherem Trinkwassser stark geschwächt. Die anhaltenden Luftangriffe verschärfen die Situation weiter.

So warnen die Ärzte von Johanniter-Partner UK-Med bereits vor einem starken Anstieg von Atemwegserkrankungen. „In unsere beiden Feldkrankenhäusern hatten wir im letzten Monat bereits bis zu 30 Prozent mehr Patientinnen und Patienten mit Atemwegserkrankungen“, berichtet David Wightwick, Geschäftsführer von UK-Med in England. 

„Besonders die am stärksten gefährdeten Personen – Kinder und ältere Erwachsene – sind dem größten Risiko ausgesetzt. Für sie kann eine Erkältung schnell zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung werden. Deshalb ist ein funktionierendes Gesundheitssystems, das Krankheiten frühzeitig erkennt, unerlässlich,“ so Wightwick weiter.

Die Johanniter in Nahost:

Die Johanniter sind mit einem Länderbüro in Jordanien in der Region vertreten und koordinieren von hier die Projekte mit ihren Partnern in Gaza, Westjordanland, Libanon und Syrien. Seit Kriegsbeginn leisten sie zusammen mit ihren Partnern St John Eye Hospital und Juzoor täglich medizinische Hilfe in Gaza und Westjordanland. Gemeinsam mit den neuen Partner UK-Med sowie Juzoor und dem St John Eye Hospital werden nun bis Sommer 2027 zehn medizinische Zentren im gesamten Gazastreifen unterstützt. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt ko-finanziert.

Die Menschen in Gaza sind nach zwei Kriegsjahren und massiver Zerstörung dringend auf Hilfe angewiesen. Bitte spenden Sie.

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Stichwort: „Gaza“

IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)

Online: https://www.johanniter.de/spenden/jetzt-unterstuetzen/auslandshilfe-92/

Hinweis für Redaktionen:

Johanniter-Mitarbeitende in Nahost stehen für Interviews zur Verfügung.

Pressekontakt:

Sandra Lorenz, Fachbereichsleiterin Kommunikation Auslandshilfe, Tel.: 0172 / 563 87 40, sandra.lorenz@johanniter.de