Johanniter weihen „safe space“ für Geflüchtete ein
Johanniter weihen im Beisein von Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer neue Räumlichkeiten ihrer Flüchtlingshilfe im Regensburger Stadtteil Burgweinting ein
Regensburg ■ Die Johanniter haben am Mittwoch neue Räumlichkeiten im Rahmen ihrer Flüchtlingshilfe offiziell eingeweiht. In den Büros in Burgweinting ist das Projekt TAFF (Therapeutische Angebote für Flüchtlinge) und WoFA (Wohnraum für alle) beheimatet.
Bei der Einweihung begrüßte Regionalvorstandsmitglied Martin Steinkirchner die zahlreichen Gäste und dankte den Mitarbeitenden für ihre wichtige Arbeit. Patrick Malzer, Sachgebietsleiter der Flüchtlingshilfe der Johanniter in Ostbayern, gab den Anwesenden einen kurzen Einblick in die Arbeit des Teams in Burgweinting: „Das ist hier ist ein ‚safe space‘ außerhalb des ANKER-Zentrums für Geflüchtete“, so Malzer. Auch Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bezeichnete die Räumlichkeiten als „Ort der Menschlichkeit“ und fügte an: „Unsere Gesellschaft ist besser aufgestellt, wenn die Menschen hier aufgefangen werden.“ Johanniter-Standortpfarrerin Julia Sollinger sprach abschließend die Segensworte. Im Anschluss hatten die Gäste die Möglichkeit die Räumlichkeiten zu erkunden und sich über die Arbeit der Johanniter in der Flüchtlingshilfe zu informieren.
Am Standort Regensburg sind die Johanniter seit rund einem Jahr im Rahmen des Projekts TAFF aktiv: „Durch das Projekt haben wir die Möglichkeit zu stabilisierenden Gesprächen sowie einer ersten Einschätzung von Symptomatik und Schwere einer psychischen Belastung“, erklärt Patrick Malzer und ergänzt: „Auch die Koordinierung weiterführender Maßnahmen und therapeutischer Anbindung nach dem Asylverfahren ist hierdurch möglich.“
TAFF wurde 2014 entwickelt. Es entstand als Reaktion auf zahlreiche Studien und Rückmeldungen von Flüchtlings- und Integrationsberatenden. Diese wiesen auf eine hohe psychische Belastung bei Geflüchteten hin – gleichzeitig mangle es an einer geeigneten Versorgungsstruktur. Das TAFF-Konzept basiert auf einer umfassenden Analyse der psychosozialen und therapeutischen / medizinischen Versorgung von Geflüchteten und wird fortlaufend evaluiert und weiterentwickelt. Das Projekt unter dem Dach der Diakonie wird kofinanziert von der Europäischen Union und gefördert vom Bayerischen Innenministerium sowie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Mit dem von der Diakonie geförderten Projekt „Wohnraum für alle“ ist ein weiterer Schwerpunkt in den Räumlichkeiten angesiedelt. Geflüchtete Menschen erhalten hier Unterstützung bei der Wohnungssuche und werden durch Kurse auf die Rolle als Mieter vorbereitet. Auch Vermieter erhalten hier Antwort auf ihre Fragen. So entsteht in Burgweinting ein Zentrum der Perspektive. Die Johanniter sind in Ostbayern seit 2021 in der Flüchtlingshilfe aktiv.
Die Johanniter in Ostbayern
Der Regionalverband Ostbayern ist Teil der Johanniter-Unfall-Hilfe. Mit über 1900 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehreren Standorten und Einrichtungen bieten die Johanniter zahlreiche soziale Dienstleistungen für die Menschen in der Region. Mit Kinder- und Jugendbetreuung, Hausnotruf, ambulanter Pflege, Menüservice, Ausbildung in Erster Hilfe, Patienten-Fahrdienst, Rettungsdienst, Tagespflege und vielen weiteren Angeboten sind die Johanniter in Ostbayern für die Menschen da. Dazu betreiben die Johanniter das Inklusionshotel INCLUDiO in Regensburg und sind mit dem Johannes-Hospiz in Pentling und dem Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf auch in der Hospizarbeit tätig. Insgesamt 600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich in den sechs Johanniter-Ortsverbänden in Großköllnbach, Kelheim, Landshut, Regensburg, Schwandorf und Schwarzenfeld im Rettungsdienst, im Sanitätsdienst, in der Krisenintervention, in den Rettungshundestaffeln, bei den Hunden im Therapieeinsatz, in der Johanniter-Jugend und vielen weiteren Einsatzgebieten für die Menschen.