Parlamentarischer Abend im Landtag NRW
Gemeinsam für einen starken Katastrophenschutz in NRW
Am Mittwoch, den 5. November 2025, fand im Landtag Nordrhein-Westfalen der Parlamentarische Abend der Johanniter-Unfall-Hilfe statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Katastrophenschutz in NRW – ein Thema, das angesichts aktueller Herausforderungen von besonderer Bedeutung ist. Zahlreiche Abgeordnete, Vertreterinnen und Vertreter der Hilfsorganisationen, der Bundeswehr sowie weiterer Institutionen nutzten den Abend zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung. Auch unsere Regionalvorständin Verena Dienst war unter den Teilnehmenden. Sie nutzte die Gelegenheit zum Austausch – unter anderem mit dem Abgeordneten Sascha Lienesch. Mit ihm verbindet sie bereits Themen aus dem Rettungsdienst und beim ehrenamtlichen Engagement im Katastrophenschutz. Die ließen sich an diesem Abend noch weiter vertiefen.
Anerkennende wie erhellende Worte zur Eröffnung des Abends
Den Auftakt übernahm Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer (SPD), der die Arbeit der anerkannten Hilfsorganisationen würdigte und insbesondere die Bedeutung des Ehrenamts im Katastrophenschutz hervorhob. Schmeltzer betonte die verlässliche und professionelle Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe, die als eine der größten Hilfsorganisationen Deutschlands Maßstäbe in Ausbildung und Einsatztechnik setze.
Die Landesvorstände der Johanniter NRW, Udo Schröder-Hörster und Matthias Cramer, begrüßten die rund 50 Abgeordneten und weiteren Gäste. In ihren Ansprachen unterstrichen sie die herausragenden Leistungen der ehrenamtlichen Kräfte, die in Pandemie, Flüchtlingshilfe und Hochwasserkatastrophe unverzichtbare Aufgaben übernommen haben. Allein im vergangenen Jahr leisteten sie über 410.000 ehrenamtliche Helferstunden (Zum besseren Verständnis: Dies entspricht 196 Jahren unentgeltlicher Arbeit in Vollzeit ohne Urlaub) – eine eindrucksvolle Zahl, die die Tragweite ihres Engagements verdeutlicht.
Ein zentrales Highlight des Abends war der Impulsvortrag von NRW-Innenminister Herbert Reul. Unter dem Titel „Katastrophenschutz: aktuelle Herausforderungen und Lösungen“ sprach er über die geplante Reform des Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetzes (BHKG). Der Minister würdigte die Hilfsorganisationen für ihren Beitrag zur Sicherheit im Land und betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen von Politik, Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Bundeswehr. Nur durch ein abgestimmtes Vorgehen könne ein „Katastrophenschutz aus einem Guss“ gelingen, so Reul.
Udo Schröder-Hörster lenkte den Blick auf die Zukunft des Katastrophenschutzes in NRW. Mit der „Universellen Katastrophenschutzeinheit“ (UNIKE) investiert der Johanniter-Landesverband NRW seit mehreren Jahren in innovative Strukturen und moderne Ausstattung. Dazu zählen geländegängige Krankentransportwagen, Drohnenstaffeln und spezialisierte Einsatzfahrzeuge. Die Johanniter zeigen damit, wie zeitgemäßer Katastrophenschutz in der Praxis aussehen kann – flexibel, technisch fortschrittlich und eng vernetzt mit anderen Akteuren der Gefahrenabwehr.
Neben dem Kernthema Katastrophenschutz kamen auch weitere politische Handlungsfelder zur Sprache. Matthias Cramer verwies auf die dringende Reform des Kita-Kinderbildungsgesetzes sowie des Rettungsgesetzes NRW und appellierte an die Landespolitik, die gesetzlichen Prozesse zu beschleunigen und die Perspektive der Fachkräfte stärker zu berücksichtigen.
Ein besonderes Format des Abends bildeten drei Themeninseln, an denen Fachkräfte der Johanniter den Gästen praxisnah Einblicke in Bevorratung, Fahrtraining und Einsatzsimulation gaben. Zudem entstand durch den Illustrator Stephan Lomp ein sogenanntes „Graphic Recording“ – eine visuelle Zusammenfassung der Impulse, die von den Teilnehmenden interaktiv ergänzt werden konnte.
Fazit: Ein Abend mit guten Gesprächen und viel Fachkompetenz!
Der Parlamentarische Abend 2025 bot vielfältige Gelegenheiten zum Austausch zwischen Politik, Hilfsorganisationen und weiteren Akteuren. Deutlich wurde dabei, welch hohen Stellenwert die Johanniter im Katastrophenschutz des Landes einnehmen. Die Veranstaltung stärkte das gemeinsame Verständnis für die Herausforderungen der Zukunft und setzte wichtige Impulse für eine moderne, partnerschaftlich organisierte Gefahrenabwehr in Nordrhein-Westfalen.