12.11.2025 | Johanniter-Krankenhaus Bonn

Verabschiedung und Neubeginn

Wechsel in der Evangelischen Klinikseelsorge der Johanniter-Kliniken Bonn

Rund drei Jahre prägte Pfarrer Dirk Voos die Evangelische Klinikseelsorge der Johanniter-Kliniken Bonn. Am 29. September wurde er nun mit einem Gottesdienst in der Kapelle des Johanniter-Krankenhauses Bonn seines Amtes entpflichtet und im Rahmen eines anschließenden Empfangs in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die Geschicke der Evangelischen Klinikseelsorge beider Häuser übergibt er an seine Nachfolgerin Dr. Barbara Müller.

Seelsorge nah bei den Menschen
Seit Anfang 2024 war Pfarrer Dirk Voos mit einer halben Stelle im Waldkrankenhaus tätig, zuvor bereits ein Jahr im Johanniter-Krankenhaus. In dieser Zeit widmete er sich der Evangelischen Seelsorge mit Nähe, Verlässlichkeit und einem offenen Ohr für die Sorgen und Hoffnungen der Patientinnen und Patienten, Angehörigen sowie Mitarbeitenden. „Als Seelsorger im Johanniter- und Waldkrankenhaus Bonn für viele unterschiedliche Menschen mit ihren vielfältigen Geschichten da zu sein, fand und finde ich sehr erfüllend. Vor allem, wie viel Vertrauen mir immer wieder entgegengebracht wurde, berührt mich“, blickt er zurück. „Es ist schön zu spüren, wie viel freundliche und einfühlsame Begegnungen bewirken. Mir ist es wichtig, auch die Seele von Menschen zu pflegen und zu heilen.“

Ausblick auf den Ruhestand
Auch wenn sein Lebensweg fortan nicht ohne Aufgaben bleibt, möchte Pfarrer Dirk Voos zunächst innehalten: „Ich habe viele Ideen, habe mir jedoch vorgenommen, mir das erste halbe Jahr Zeit zu nehmen, um zu überlegen, was ich will. In dieser Zeit werde ich keine pastoralen Aufgaben übernehmen.“ Fest steht jedoch: Seine Tätigkeit als Supervisor wird er fortsetzen.

Nachfolgerin Dr. Barbara Müller 
Bereits seit dem 1. Mai unterstützt Dr. Barbara Müller die Evangelische Klinikseelsorge der Johanniter-Kliniken Bonn, um sich ab dem 1. Oktober dieser Aufgabe voll zu widmen. Für sie ist es ein Schritt mit persönlicher Bedeutung: „Als ich mein Theologiestudium begann, war mein Berufswunsch Krankenhausseelsorgerin. Dass ich diesen Weg nun tatsächlich einschlagen darf, empfinde ich als Erfüllung eines Herzenswunsches“, freut sich Dr. Barbara Müller. Ihr ursprüngliches Ziel erreichte sie jedoch erst über Umwege: Da es lange Zeit kaum Stellen in der Krankenhausseelsorge gab, entschied sie sich zunächst für das Lehramt und legte das Staatsexamen in Evangelischer Religionslehre, Anglistik und Erziehungswissenschaft ab. Es folgten verschiedene Stationen im Bildungs-, Hochschul- und Kulturmanagement, u. a. als Geschäftsführerin des Zentrums für Religion und Gesellschaft (ZERG) an der Universität Bonn. Durch ihr ehrenamtliches Engagement in der Hospizbegleitung eröffnete sich schließlich die Chance, ihren ursprünglichen Berufswunsch zu verwirklichen.

Seelsorge für alle
Ihre Aufgabe sieht die Seelsorgerin darin, Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen beizustehen – wertfrei und unabhängig von Religion oder Konfession: „Das kann ein punktueller Kontakt in einer Krise sein oder eine längere Begleitung in einer schwierigen Lebensphase. Ebenso bin ich auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Häuser da, wenn sie ihr Herz im Arbeitsalltag ausschütten möchten und Seelsorgebedarf haben.“ Neben Gesprächen gestaltet sie evangelische Gottesdienste, ökumenische Atempausen und begleitet zudem die Auszubildenden der Johanniter-Pflegeschule gottesdienstlich – von der Nadelfeier bis zum Examen.

Werte, die tragen
„Mir ist wichtig, auf das Verbindende zu schauen und das Trennende möglichst zu überwinden“, sagt sie. Ein Satz, der sie begleitet, lautet: „Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche.“ Damit verbindet sie das Anliegen, in Gesprächen geistliche Heimat zu stiften und im Gottesdienst gemeinschaftliche Erfahrung zu ermöglichen. „Ich wünsche mir, dass Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende gleichermaßen spüren: Sie können mit ihren Sorgen und Ängsten zu mir kommen“, so Dr. Barbara Müller.