23.02.2024 | Regionalverband Mittelfranken

Ein bewegtes Jahr

Johanniter Helfer vor Ort über 100 x im Einsatz

Beim Unfall in Gauchsdorf waren viele Einsatzkräfte im Einsatz.
Bildquelle: Johanniter - Stefan Merz

Die Helfer vor Ort (HvO) aus Kammerstein blicken auf ein bewegtes Jahr 2023 zurück. Das Johanniter-Team war über einhundert Mal zur Stelle, um in und um Kammerstein bei Notfällen Erste Hilfe zu leisten. Bei rund einem Drittel der Einsätze rückten die ehrenamtlichen Ersthelfer nach Kammerstein und die dazugehörenden Ortschaften aus. Jeweils ein Viertel der Notfälle führte nach Abenberg und in die Stadt Schwabach. Jeder zehnte Einsatz ging nach Büchenbach - hier vor allem nach Götzenreuth. Daneben waren die Retter in Rednitzhembach, Wasser- und Dürrenmungenau und auf der A 6 im Einsatz.

Die Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr in Schwabach kann den HvO zu jedem Notfallereignis mitalarmieren, wo er einen sinnvollen Zeitvorteil oder eine Ergänzung zum regulären Rettungsdienst bietet. Gleichzeitig ist immer mindestens ein Rettungswagen und oft der Notarzt mit unterwegs.

Zum dramatischsten Einsatz wurden die Kammersteiner Johanniter im Sommer gerufen. Bei einem Verkehrsunfall bei Gauchsdorf waren gleich mehrere Feuerwehren und Rettungswägen alarmiert. Der HvO traf kurz nach der Ortsfeuerwehr an der Einsatzstelle ein. Während ein Notfallsanitäter der Feuerwehr die Versorgung des Schwerstverletzten mit dem medizinischen Material des HvO durchführte, übernahm der HvO die Sichtung der übrigen Verletzten und anschließend die Versorgung zweier Insassen des Unfallfahrzeugs. Leider erinnern noch heute Blumen, Kerzen und das Kreuz am Straßenrand daran, dass der Unfall trotz schnellster Versorgung durch die Rettungskräfte ein Todesopfer forderte.

Für das HvO-Team selbst wurde es zum Jahresende hin bitter: Bei einer Alarmfahrt verunfallte das Einsatzfahrzeug, wobei ein Totalschaden entstand. Der Regionalverband Mittelfranken der Johanniter konnte zwar sofort ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung stellen, doch das ist nur eine Übergangslösung. Nun sind die Kammersteiner Ersthelfer auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug, um auch weiterhin schnell Hilfe am Fuße des Heidenbergs leisten zu können.

Und noch etwas suchen die Johanniter in Kammerstein und Umgebung dringend: Neue Aktive, die bereit sind, aktiv im HvO-Dienst mitzuwirken. "Wir würden unsere Dienstzeiten gern ausweiten", erklärt Stefan Merz. Der Kammersteiner Pfarrer ist der Leiter des HvO-Teams. "Doch dazu bräuchten wir noch ein paar mehr Menschen, die bereit wären, ein wenig Freizeit für die Sicherheit der Menschen einzubringen." Die medizinische Ausbildung übernehmen die Johanniter. Die Dienste werden von zu Hause aus gefahren.

Gerade in der Coronazeit ist die Ersthelfergruppe durch Wegzüge und Krankheitsausfälle geschrumpft, nun hofft man auf neue Aktive, die bereit sind, eine sinnvolle Aufgabe in der Gesellschaft zu übernehmen.