16.08.2021 | Johanniter-Dienststelle Memmingen

Hand in Hand!

Feuerwehr und Johanniter in Memmingen üben gemeinsam den Ernstfall

Memmingen ▪ Es ist der Abend des 28. Juli in Memmingerberg und der Sommer zeigt sich von seiner schönsten Seite. Plötzlich geht der Melder in der Johanniter-Wache in Memmingen: „Schwerer Verkehrsunfall mit zwei PKW und drei Verletzten. Einsatzort Norden Memmingerberg, Anfahrt mit Sondersignal.“ Bei Anfahrt sieht die Besatzung des Rettungswagens, dass die Freiwillige Feuerwehr Memmingerberg schon vor Ort ist und die technische Rettung vorbereitet. So begann die gemeinsame Übung der Johanniter in Memmingen und der Freiwilligen Feuerwehr Memmingerberg.
Insgesamt übten 22 Feuerwehrleute mit zwei Sanitätern, drei Mimen und einer Einsatzleitung der Johanniter den Ernstfall.

 „Schwere Verkehrsunfälle haben wir hier Gott sei Dank nicht mehr so häufig“, sagt Kommandant Alexander Ludwig. „Daher sind diese Übungen und ein gutes Zusammenspiel aller Rettungskräfte so wichtig für uns!“
Dass sich die Türen der Fahrzeuge nicht mehr öffnen lassen, war die besondere Herausforderung in dem Übungsszenario. Zwei Unfallopfer waren in ihren Autos eingeschlossen und konnten nur unter Einsatz von schwerem Gerät befreit werden. Ein dritter Patient war außerhalb der Fahrzeuge zu versorgen.
Insgesamt dauerte die Bergung der Verunfallten 45 Minuten. „Im Ernstfall geht das natürlich schneller, aber mir war sehr wichtig, dass auch die noch Unerfahrenen üben können“, so Ludwig.

Nachdem das erste Unfallopfer versorgt wurde, hieß es dann für die Besatzung des Rettungswagens (RTW) erst einmal abwarten. „In einem realen Einsatz ist man nach außen zwar ruhig, aber innerlich sitzt man auf Kohlen: Wie geht es dem Patienten? Wie kritisch ist der Zustand“, erklärt Alexandra Mereu, Notfallsanitäterin der Johanniter Memmingen. Sie übernahm an diesem Tag die rettungsdienstliche Einsatzleitung und die Leitstelle und  beobachtete und dokumentierte die Übung, um eine optimale Nachbesprechung zu ermöglichen. Wie haben sich die Einsatzkräfte verhalten, was lief gut und was muss in der Zukunft verbessert werden, waren die Schwerpunkte.

Besonders wichtig war für alle Beteiligten, dass im Nachgang der Übung alle Punkte und offenen Fragen ganz kameradschaftlich besprochen wurden, um die Zusammenarbeit im Einsatz nochmals zu verbessern. „Nur wenn man Schwachstellen benennen kann, kann an diesen gearbeitet werden und eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität erreicht werden. Wir bedanken uns nochmals herzlich bei unseren Kameraden der Feuerwehr, dass wir Teil solcher Übungen sein dürfen“, so Mereu abschließend.