03.10.2022 | Dienststelle Ortsverband Wittmund

Trecker-Unfall und Massenschlägerei

Übungstag von Johanniter und Feuerwehr in Burhafe mit mehr als 50 Einsatzkräften

Die fröhliche Landpartie findet am Sonntagmorgen im Landkreis Wittmund ein jähes Ende. Mitten in den Meeden bei Burhafe kommt ein Trecker von der Fahrbahn ab, bleibt plötzlich im Matsch stecken. 20 Fahrgäste auf dem Anhänger purzeln durcheinander, verletzten sich zum Teil leicht, einige schwer. Die Leitstelle löst einen Massenanfall an Verletzten (ManV-25) aus und zieht Einsatzkräfte der Johanniter-Unfall-Hilfe aus der Region sowie der Ortsfeuerwehr Burhafe zusammen. „Ziel dieser Übung ist“, erklärt Mirco Claassen vom Johanniter-Ortsverband Wittmund, „die Erstversorgung sicherzustellen, entlaufene Patienten im Gelände aufzufinden und zu retten, die Verletzten zu sichten, eine Patientenablage einzurichten und die Transporte durchzuführen.“ Die Herausforderungen waren neben der großen Zahl Verletzter das unwegsame Gelände und die schwierige Zufahrt. Rettungsmittelhalteplatz und Patientenablage mussten aufgrund der Enge an der Einsatzstelle weit entfernt eingerichtet werden. Gerade der Abtransport der Verletzten verlief deshalb schleppend. Vor allem in der Kommunikation untereinander erkannten die Beobachter Schwächen. „Dafür ist so eine Übung da“, betonte Claassen. Den Einsatzkräften sollte es besonders schwierig gemacht werden, um aus den Fehlern zu lernen.

Nach der Mittagspause folgte ein zweiter Durchgang. Im Gemeindezentrum Evangelischen Kirchengemeinde Burhafe-Blersum, das die Kirche den Johanniter für die Übung zur Verfügung gestellt hatte, war eine Party außer Kontrolle geraten. Zwei stark betrunkene Jugendliche und mehrere unterschiedlich schwer Verletzte nach einer Massenschlägerei machten dem anwesenden Sanitätsdienst mit zwei Helfern das Leben schwer. Die übernahmen die Erstversorgung und übergaben die Betroffenen je nach Schwere der Verletzungen dem Rettungsdienst. Von dort erfolgte der Transport zum Bezhandlungsplatz auf dem Gelände der gegenüberliegenden Grundschule. Dieser Durchgang verlief deutlich besser. Die Erkenntnisse werden jetzt aufgearbeitet und in den Einheiten besprochen.

Beteiligt waren insgesamt 51 Einsatzkräfte, darunter elf vom Ortsverband Emden mit dem Gerätewagen Sanität  und einen Rettungswagen, vier vom Ortsverband Aurich mit der Betreuungsgruppe und einem Krankenwagen und drei vom Ortsverband Wilhelmshaven mit einem Rettungswagen. Der Ortsverband Jeverland war mit insgesamt zehn Einsatzkräften dabei, kümmerte sich mit der Verpflegungsgruppe um die Versorgung der Beteiligten, stellte einen Krankenwagen sowie eine Führungskraft für den Kommandowagen (KdoW). Zwei weitere Kräfte für den KdoW kamen vom Ortsverband Nordenham. Der Ortsverband Wittmund als Gastgeber war mit sechs Kräften im Einsatz, der Ortsverband Oldenburg war mit zwei Mitglieder der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) vertreten, die die Verletztendarsteller schminkten und Tipps für das Mimen gaben. Der Regionalverband Weser-Ems hatte aus der Regionalbereitschaftsführung zwei Beobachter geschickt, darunter den stellvertretenden Regionalbereitschaftsführer Uwe Drückhammer (Wilhelmshaven). Unterstützt wurde die Übung von elf Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Burhafe.