18.08.2023 | Regionalgeschäftsstelle Hannover

Beitrag für die Menschlichkeit

Johanniter in Hannover fordern mehr Wertschätzung und eine verlässliche finanzielle Unterstützung für das FSJ/den BFD

August und September sind bei den Johannitern immer besondere Monate. In den Rettungswachen und Kitas, den Pflegeeinrichtungen und Büros sind auf einmal viele junge und unbekannte Menschen anzutreffen. Sie haben sich entschieden, in den kommenden zwölf oder auch 18 Monaten ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in den Bereichen Rettungsdienst, Hausnotruf, Erste-Hilfe-Ausbildung, Pflege oder Kita abzuleisten. In den ersten Wochen lernen sie ihre Aufgaben, alle Wege und ihre neuen Kolleg*innen kennen.

Jedes Jahr nutzen etwa 100 junge Frauen und Männer den Freiwilligendienst bei den Johannitern in der Stadt und Region Hannover, dem Heidekreis und dem Landkreis Nienburg/Weser, um sich beruflich zu orientieren und erste Arbeitserfahrungen zu sammeln. Der Dienst an der Gesellschaft ist aber noch mehr. „FSJ und BFD ermöglichen uns, Menschen für Berufe zu begeistern, ohne die wir als Gesellschaft nicht gut überleben können, ohne die Menschlichkeit und Hilfeleistung auf der Strecke blieben“, sagt Jörg Lüssem, Bundesvorstandsmitglied der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH). Auch in Hannover werden die von der Bundesregierung geplanten Mittelkürzungen der Freiwilligendienste ab 2024 als ein völlig falsches Signal gesehen. „Die Dienste machen es jungen Menschen möglich, sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig etwas sehr Sinnvolles zu tun“, sagt Katalin Soppart, Vorstandsmitglied im Regionalverband Niedersachsen Mitte. Häufig schließen sich an den Dienst eine Ausbildung oder eine hauptamtliche Beschäftigung an. Manche würden danach in Teilzeit bei der JUH weiterarbeiten und sich damit ihr Studium finanzieren. „Und andere engagieren sich weiterhin ehrenamtlich im Bevölkerungsschutz oder sozialen Begleitdienst. Das freut uns immer besonders“, sagt Katalin Soppart.

Die Johanniter unterstützen deshalb bundesweit eine von jungen Freiwilligen initiierte Petition zur Stärkung der Freiwilligendienste www.fwd-staerken.de/unterschreiben

Weitere Informationen zum Freiwilligendienst und noch offenen Stellen bei den Johannitern in Hannover gibt es hier www.johanniter.de/fsj-hannover

Die JUH bietet das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) für junge Menschen bis 27 Jahren an, die ihre Schulpflicht erfüllt haben. Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) steht auch älteren Menschen offen, die sich beruflich umorientieren wollen oder nach dem Ausscheiden aus dem Beruf auf der Suche nach einer sinnvollen Tätigkeit (z.B. Erste-Hilfe-Ausbildung) sind. Beide Formate sind für Frauen und Männer gleichermaßen attraktiv, vergütet wird der Dienst mit einem Taschengeld von 518 Euro. Während des Dienstes sind die Freiwilligen sozialversichert, sie erhalten 30 Tage Urlaub und werden pädagogisch mit mindestens 25 Seminartagen begleitet, sie können ihre Erfahrungen in der Gruppe austauschen und gemeinsam reflektieren. Im Dienst enthalten sind auch die jeweilige fachliche Ausbildung für das Einsatzgebiet, zum Beispiel die Ausbildung zum Rettungssanitäter oder zur Rettungssanitäterin.