13.01.2023 | Regionalverband Trier-Mosel

Hunderte Kubikmeter Kleiderhilfe ins Kriegsgebiet

Zwei XL-Trucks voller von Privatleuten gespendeter warmer Wintersachen und Stromgeneratoren sind am 12. Januar von der Trierer Johanniter-Dienststelle aus direkt an die ukrainische Frontlinie gestartet. Und das ist nicht alles…

Per Hand über die Treppe der Noch-Dienststelle der Trierer Johanniter: Gut 30 Freiwillige haben die ersten zwei Riesen-Trailer mit Winterkleidung für Orte an der ukrainischen Südfront verladen. Viele hundert Familien haben dafür gespendet.

Am letzten Tag der Kleider-Sammelaktion, zu der die regionalen Johanniter aufgerufen hatten, war endgültig kein Durchkommen mehr in der Noch-Niederlassung der Johanniter in der Trier-Norder Loebstraße: Beide Foyerräume, Riesen-Seminarraum und alle weiteren verfügbaren Stellflächen bis unter die Decke gestapelt voller kistenweise Kleidung. Auch in der evangelischen Kirchengemeinde in Ehrang lagert zu dem Zeitpunkt noch eine ganze Garage voller dort abgegebener Winterausstattungen. „Wir sind komplett überwältigt worden von der Spendenbereitschaft der Menschen hier“, sagt Regionalvorstand Daniel Bialas: „Vielen Dank!“ Statt des ursprünglich erhofften einen Lkws mit Hilfsgütern haben die Johanniter daher am 12. Januar per Mitarbeiter- und Freiwilligen-Menschenkette zwei Riesenlaster bis unter das Dach beladen und auf den Weg ins Gebiet um Cherson an der ukrainischen Südfront geschickt. Mit einem ebenfalls für die Ukraine gespendeten Transportwagen beladen mit weiteren Hilfsmitteln machte sich drei Tage später der Regionalvorstand mit einem Vertreter der unterstützenden Johanniter Hilfsgemeinschaft Luxemburg selbst auf den rund 3000 Kilometer weiten Weg ins Krisengebiet, um die Aktion zu begleiten. Als die Hilfsgüter in der Zwischenstation, dem Verteil-Lager der Johanniter-Partner-Organisation New Dawn in Odessa ankommen ist er vor Ort: "Jeden Tag kommen hier zwei- bis dreihundert Binnenflüchtlinge ohne alles an und sind so glücklich, warme Kleidung zu bekommen", hat er beobachtet: "Ein Großteil der Spenden wird aber direkt an die Frontlinie gebracht, wo viele Menschen bei Eiseskälte ohne Strom, Wasser oder Heizung in zerstörten Häusern ausharren, obwohl sie so gut wie alles verloren haben".

Ein dritter noch größerer Lkw musste in der dritten Kalenderwoche 2023 nach Trier kommen, denn noch immer lagerten an die hundert Kubikmeter Spendengüter bei den Johannitern. „Dass all dies überhaupt mitten in unserem Umzug in eine neue Dienstelle in Trier-Ehrang bewältigt wird, ist nur dem Herzblut und der Einsatzbereitschaft der vielen freiwilligen Johanniter-Helfer zu verdanken“, sagt Bialas. Sogar Passanten hielten und packten bei der letzten Verladeaktion sponatn mit an. „Um die hohen – nun mehr als verdreifachten – Transportkosten, für die wir in Vorleistung treten mussten, aufzufangen, suchen wir nun dringend noch Unterstützer“, bittet der Regionalvorstand. Spenden bitte unter dem Stichwort Ukrainehilfe an JUH RV Trier-Mosel,  IBAN DE67 5855 0130 0000 9999 20 (auch über johanniter.de/trier). Eine Benefizveranstaltung und Nachfolge-Aktionen sind in Überlegung. Aber zunächst steht der Umzug der Trierer Johanniter an die neue Adresse Unter dem Dostler 2A in Trier-Ehrang bis Ende Januar an. Wer Lagerfläche, logistische oder finanzielle Hilfe leisten kann und will, ist herzlich willkommen!