12.05.2021 | Bundesgeschäftsstelle

Tag der Pflege am 12. Mai: „Pflegende Angehörige in den Blick nehmen“

Johanniter helfen mit vielfältigen Unterstützungsangeboten

Mit der Unterstützung der ambulanten Pflegedienste der Johanniter, die auch während der Pandemie immer im Einsatz waren und auch weiterhin sind, kann Stress und körperliche Last für pflegende Angehörige abgefangen werden.

Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai rücken die Johanniter die pflegenden Angehörigen in den Mittelpunkt. „Angehörige tragen in unserer Gesellschaft einen großen Anteil an der Pflege von Menschen“, so Helvi Seehafer, Pflegeexpertin der Johanniter-Unfall-Hilfe in der Bundesgeschäftsstelle. „Dies wird oft nicht sichtbar, denn es findet zu Hause, innerhalb der Familie, statt.“

Es ist der sehnlichste Wunsch vieler älterer Menschen, möglichst lange in der gewohnten häuslichen Umgebung bleiben zu können. „Mit welcher Energie und Hingabe sich jeden Tag allerorts pflegende Angehörige dafür einsetzen, dies möglich zu machen, verdient höchsten Respekt“, sagt Seehafer.

Pflegende Angehörige während der Pandemie

Besonders während der Corona-Pandemie wurden die pflegenden Angehörigen noch stärker belastet als zuvor. Laut einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine aktuelle Anfrage der Grünen verzeichneten die Pflegeversicherungen 21,1 Prozent weniger Leistungen für Tages- und Nachtpflege und 12,3 Prozent weniger für Kurzzeitpflege.

„Da Tages- und Kurzzeitpflegen monatelang pandemiebedingt geschlossen waren oder nur eine reduzierte Zahl an Gästen betreuen konnten, haben die pflegenden Angehörigen diese Zusatzlast getragen und tun dies immer noch,“ hebt die Pflegeexpertin hervor.

Überlastung erkennen und vermeiden

Dabei ist die umfassende Pflege eines Angehörigen nicht einfach und kostet viel Zeit. „Wer sich dazu entscheidet, die häusliche Pflege eines Familienmitglieds zu übernehmen, sollte immer auch sich selbst und die eigenen Bedürfnisse im Blick behalten“, empfiehlt Seehafer. „Viele unterschätzen die Anstrengung zu Beginn. Sie stellen oftmals die eigenen Ansprüche zurück und bemerken erst spät, dass sie überfordert sind“, so Seehafer weiter. Es sei entscheidend, für Anzeichen von Überlastung sensibel zu sein und auf sich selbst zu achten. Auch sollte man sich nicht scheuen, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen: „Es ist kein Zeichen von Schwäche oder mangelndem Zusammenhalt, wenn man sich selbst Unterstützung holt. Im Gegenteil, wer seine Grenzen anerkennt, handelt höchst verantwortlich“, sagt die Pflegeexpertin.

Mit der Unterstützung der ambulanten Pflegedienste der Johanniter, die auch während der Pandemie immer im Einsatz waren und auch weiterhin sind, könne bereits viel Stress und auch körperliche Last abgefangen werden.

Pflegeangebote bei den Johannitern

Die Johanniter-Unfall-Hilfe betreibt deutschlandweit 147 ambulante Pflegedienste mit rund 4.000 Mitarbeitenden. In 47 Tagespflegeeinrichtungen und 18 Wohngruppen werden tagtäglich Menschen betreut. In 113 Einrichtungen des Betreuten Wohnens kümmern sich die Johanniter um die Bewohnerinnen und Bewohner, wenn diese Hilfe benötigen. In 19 ambulanten und 4 stationären Hospizen begleiten Johanniter Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt.

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 40.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.