Fürsorge- und Schutzkonzepte

Fürsorge- und Schutzkonzepte der Johanniter

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist seit mehr als 70 Jahren in den unterschiedlichsten sozialen und karitativen Bereichen aktiv und zählt derzeit 29000 hauptamtliche Beschäftigte und mehr als 46000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Zum Schutz dieser Menschen und den Menschen, die der Johanniter-Unfall-Hilfe anvertraut sind, gibt es bundesweit Fürsorge- und Schutzkonzepte.

Verschiedene Formen von Gewalt, z.B. sexualisierte Gewalt sowohl an Kindern und Jugendlichen als auch an Erwachsenen oder Gewalt durch Vernachlässigung bzw. Missachtung des Wohls von Kindern und Jugendlichen, sind ein Problem in der Gesellschaft und lassen die Verbandsstrukturen der Johanniter nicht außen vor.

In diesem Rahmen entwickeln wir Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu (sexualisierter) Gewalt und bieten Sensibilisierungs- und Fortbildungsangebote an. Dies gelingt im engen Austausch mit den jeweiligen Ansprechpersonen der Konzepte.

!ACHTUNG

Das !ACHTUNG Präventionskonzept gegen sexualisierte Gewalt der Johanniter-Jugend ist das älteste Konzept der Fürsorge- und Schutzkonzepte der Johanniter und richtet sich an Kinder und Jugendliche in der Johanniter-Jugend. Als Jugendverband will die Johanniter-Jugend Kindern und Jugendlichen eine lebendige Gemeinschaft und auch sichere Räume zur freien Entfaltung bieten. Das !ACHTUNG-Präventionskonzept beinhaltet

  • verbindliche Prozesse in der Interventionsarbeit von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen
  • standardisierte !ACHTUNG-Schulungseinheiten für alle Funktionspersonen in der Johanniter-Jugend
  • präventive Elemente und Empowermentstrategien zu Kinderrechten
  • Beschwerdeverfahren
  • Ressourcen- und Risikoanalysen bei allen Veranstaltungen des Jugendverbandes
  • !ACHTUNG-Vertrauenspersonen in allen Landesverbänden der Johanniter-Jugend

In allen Landesverbänden der Johanniter-Jugend gibt es ernannte !ACHTUNG-Vertrauenspersonen, die für alle Mitglieder der Johanniter-Jugend bei Fragen im Bereich der Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt zur Verfügung stehen. Sie agieren als erste Ansprechpersonen bei Fallmeldungen sexualisierter Gewalt. Die !ACHTUNG-Vertrauenspersonen sind untereinander im regelmäßigen Austausch und bauen regionale und bundesweite Netzwerke auf.

Mehr über !ACHTUNG

Kinderschutzkonzept

Der Jugendverband der Johanniter hat 2005 als einer der ersten Jugendverbände mit dem Präventionskonzept !ACHTUNG ein eindeutiges Zeichen in Richtung Schutz von Kindern und Jugendlichen vor (sexualisierter) Gewalt gesetzt. Daraus erwachsen ist auch unser Kinderschutzkonzept, welches sich an alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden richtet. Es adressiert den Schutz des Kindeswohls der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen sowohl institutionell in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, als auch in allen weiteren Diensten, wie beispielsweise dem Rettungsdienst der Johanniter. Eine große Verantwortung, die wir alle in der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. ernst nehmen. Unsere Mitarbeitenden sind alle für das Thema Kinderschutz sensibilisiert, um Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung schnellstmöglich zu erkennen.

Das Kinderschutzkonzept beinhaltet

  • verbindliche Prozesse zum Umgang mit Kindeswohlgefährdung im Qualitätsmanagementsystem
  • standardisierte Schulungen von Mitarbeitenden
  • präventive Elemente zur Minderung von Gefahrenpotenzialen für Kindeswohlgefährdung
  • Beschwerdeverfahren
  • Fachstellen Kinderschutz in den Landesverbänden der Johanniter

In den Fachstellen Kinderschutz stehen speziell ausgebildete insoweit erfahrene Fachkräfte allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden bei Fragen zu möglichen Vorgehensweisen in Verdachtsfällen und Beobachtungen von Kindeswohlgefährdung beratend zur Seite. Der Kinderschutz der Johanniter stützt sich auf den Dreiklang „Erkennen – Bewerten – Handeln“, um möglichst alle Anzeichen von Kindeswohlgefährdung zu erkennen und umfassende Vorgehensweisen zu erarbeiten, die auch gesetzlich verankert sind. Die Fachstellen Kinderschutz stehen im regelmäßigen fachlichen Austausch untereinander und bauen regionale und bundesweite Netzwerke auf.

Fürsorgekonzept

Das bundesweit geltende professions-, einsatz- und funktionsübergreifende Fürsorgekonzept gegen sexualisierte Gewalt richtet sich an alle erwachsenen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Johanniterinnen und Johanniter und greift in allen Einrichtungen der Johanniter-Unfall-Hilfe. Sexualisierte Gewalt ist kein Randphänomen, sondern ein Problem in der Gesellschaft, dem sich der Verband mit einer klaren Haltung entgegenstellt. Ziel ist die Sensibilisierung für und die Wahrnehmung von sexualisierter Gewalt sowie die Herstellung von Handlungsfähigkeit bei Vermutungen oder Vorwürfen sexualisierter Gewalt.

Das Fürsorgekonzept beinhaltet

  • verbindliche Prozesse zum Umgang mit Vorfällen sexualisierter Gewalt im Qualitätsmanagement
  • standardisierte Schulungen von Führungskräften und Mitarbeitenden
  • präventive Elemente zur Minderung von Gefahrenpotenzialen sexualisierter Gewalt
  • Beschwerdeverfahren und Ansprechpersonen in den Landesverbänden der Johanniter

In allen Landesverbänden gibt es Ansprechpersonen zum Fürsorgekonzept. Sie sind für die Präventions- und Interventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt zuständig und unterstützen sowohl betroffene Personen, als auch Menschen, die sich näher zum Themenfeld informieren möchten oder Unterstützung bei einer Einschätzung sexualisierter Gewalt benötigen. Die Ansprechpersonen zum Fürsorgekonzept stehen im regelmäßigen fachlichen Austausch untereinander und bauen regionale und bundesweite Netzwerke auf.