19.07.2021 | Ortsverband Mannheim

Hochwasser-Katastrophe: Mannheimer Johanniter helfen vor Ort

Sechs ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Ortsverband Mannheim waren von Freitag bis Sonntag im Katastrophengebiet im Einsatz, um den Menschen, die besonders stark von den verheerenden Hochwassern betroffen sind, zu helfen.

Ehrenamtliche betreuen Evakuierte in Erftstadt

Um den Menschen, die besonders stark von den verheerenden Hochwassern betroffen sind, zu helfen, waren auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Ortsverband Mannheimer der Johanniter von Donnerstag bis Sonntag im Katastrophengebiet im Einsatz.

Mit einem Krankentransportwagen und zwei Einsatzkräften waren die Mannheimer Johanniter bereits am Donnertag in Ahrweiler im Einsatz. Am Freitag wurde zusätzlich der "Betreuungsplatz 200 Baden-Württemberg" (BTP200) alarmiert. Zur Unterstützung und Ablösung der Einsatzkräfte vor Ort, kamen insgesamt 40 ehrenamtliche Johanniter aus ganz Baden-Württemberg, darunter sechs aus Mannheim, noch in der gleichen Nacht im Hochwassergebiet in Nordrhein-Westfalen an.

An ihrem Einsatzort in Erftstadt unterstützten sie bei der Verpflegung von Einsatzkräften und Betroffenen und dem Betrieb einer großen Notunterkunft in einer Schule. Hier ist mit Unterstützung der Johanniter ein riesiger Betreuungsplatz für die vom Hochwasser betroffenen Menschen entstanden. Berge von Kleidern, Schuhen, Hygieneartikeln, Haushaltsgegenstände, Möbel und Nahrungsmittelspenden wurden dort abgegeben. "Unsere Einsatzkräfte haben die ganze Nacht durchgearbeitet, um alles zu sortieren. Jetzt ist ein kleines Warenhaus entstanden. Ehrenamtliche der örtlichen Kleiderkammern unterstützen und geben die Spenden an die Betroffenen aus. Zu Spitzenzeiten waren bis zu 170 Menschen in der Schule, die das Angebot genutzt haben," berichtet Philip Bergmann, ehrenamtlich im Ortverband Mannheim aktiv, aus dem Einsatz. "Dinge die fehlen, wie zum Beispiel lebenswichtige Medikamente, die bei der Flucht vor den Wassermassen nicht mitgenommen werden konnten, wurden von unseren Kräften kurzerhand organisiert."

"Die letzten Tage haben gezeigt, wie unersetzlich das Ehrenamt ist. Unsere Einsatzkräfte sind unsichtbar, bis man sie braucht - aber dann sind sie mit vollem Einsatz dabei, um Menschenleben mit all ihrer Kraft zu schützen," lobt auch Johanniter-Regionalvorstand Wilhelm Salch den Einsatz.

Aber auch die psychische Betreuung war eine wichtige Aufgabe für die ehrenamtlich Helfenden. Viele der Betroffenen sind traumatisiert, haben Hab und Gut verloren und benötigen jemanden, der für sie da ist und zuhört. „Einfach Zuhören, Trost spenden, mit den Menschen ins Gespräch kommen und Hilfe anbieten, die jetzt dringend notwendig ist. Das ist eine wichtige Aufgabe, die für uns einfach mit dazugehört," so Philip Bergmann.

Betreuungsplatz 200 Baden-Württemberg (BTP200)
Der BTP200 ist eine organisationseigene Komponente der baden-württembergischen Johanniter zur Einrichtung und zum Betrieb eines Betreuungsplatzes. Innerhalb kürzester Zeit kann so eine Notunterkunft errichtet werden, in der bis zu 200 hilfesuchende Personen untergebracht und versorgt werden können. Die Einheit führt auch entsprechende Technik mit. So können z.B. sofort Feldbetten, Decken oder Heizungen zum Einsatz kommen. Die Einsatzkräfte können sich außerdem autark mit Strom versorgen. Die einzelnen Module des BTP200 sind auf mehrere Standorte der Johanniter in Baden-Württemberg verteilt, um möglichst flexibel eingesetzt werden zu können.

So können Sie helfen
Die Johanniter danken allen Menschen für ihre Bereitschaft, die Betroffenen der Unwetterkatastrophe zu unterstützen, bitten aber um Verständnis, dass derzeit keine Sachspenden entgegengenommen werden können. "Der Einsatz im Katastrophenschutz befindet sich derzeit noch in der Akutphase. Erfreulicherweise ist die Solidarität in den Nachbarschaften aktuell schon sehr hoch, sodass Erstbedarfe aus naheliegenden Quellen versorgt werden können. Aktuell ist es am sinnvollsten, unsere Helferinnen und Helfer mit Geldspenden direkt zu unterstützen," bittet Salch.

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Spendenkonto
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Stichwort: „Hochwasserkatastrophe“
IBAN: DE94370205000433043300 (Bank für Sozialwirtschaft)