johanniter.de

Operationsverfahren

Magenbypass

Für den Roux-Y-Magenbypass wird ein kleiner Magenpouch gebildet und mit einer tiefergelegenen Dünndarmschlinge verbunden (anastomosiert). Auf diese Weise wird der Restmagen, der Zwölffingerdarm und der obere Teil des Dünndarms (ca. 50 bis 80 cm) von der Nahrungspassage ausgeschlossen. Die Verdauungssäfte (Gallen- und Bauchspeicheldrüsensäfte) werden später (nach ca. 150 cm) über die sogenannte Fußpunktanastomose (Y-Anastomose) dem Nahrungsbrei zugeführt. 

Hierdurch wird neben einer verringerten Nahrungszufuhr (kleine Portionen, Nahrungsrestriktion) auch eine verminderte Verwertung der zugeführten Nahrung (Malresorption) erreicht.

Neben der verminderten Kalorienverwertung als gewünschten Effekt kommt es auch zu einem Nährstoffmangel von wichtigen Mineralien und Vitaminen, deshalb müssen diese trotz einer ausgewogenen Ernährung lebenslang gesondert zugeführt werden (Supplementation). 

Durch die Ausschaltung des Zwölffingerdarms und die verminderte Kalorienaufnahme verbessert sich die Hormonsituation, sodass sich dieses Verfahren besonders für Diabetiker eignet.

Schlauchmagen

Bei der Magensleeve-Resektion (Schlauchmagen-Bildung, Magenverkleinerung) wird der Magen schlauchförmig verkleinert und dadurch das Magenvolumen erheblich reduziert (i.d.R. auf 100–150 ml). Es wird ein schnelles Sättigungsgefühl erreicht. Darüber hinaus wird ein Bereich des Magens entfernt (Magenfundus), welcher das Hungerhormon Ghrelin bildet.

Der Schlauchmagen kann auch der erste Schritt von zwei Operationen sein, z.B. für Patienten*innen mit einem sehr hohen BMI. Nach Gewichtsabnahme durch den Schlauchmagen kann später in einer zweiten Operation der Schlauchmagen zu einem Magenbypass umgewandelt werden.

Durch Entfernung des Ghrelin-Areals verringert sich das Hungergefühl und es kommt seltener zu Heißhungerattacken.

Omega-Loop-Bypass

Der Omega-Loop-Bypass (Mini-Bypass, Ein-Anastomosen-Bypass, OAGB) ist eine Magenbypass-Variante, bei der ebenfalls ein Magenpouch gebildet wird, wobei dieser etwas länger ist, als beim Roux-Y-Bypass. 

Es wird eine Anastomose (Neuverbindung) zwischen tiefergelegenem Dünndarm (200 cm) und Magenpouch gebildet. Auf diese Weise wird der Restmagen, der Zwölffingerdarm und der obere Teil des Dünndarms von der Nahrungspassage ausgeschlossen. Nahrungsbrei und Verdauungssäfte (Gallen- und Bauchspeicheldrüsensäfte) haben eine verkürzte gemeinsame Strecke.

Re-Do Eingriffe

Neben diesen häufig angewendeten Primär-Operationen werden auch Korrekturoperationen, sog. Re-Do-Operationen minimal-invasiv durchgeführt. In komplexen Fällen kommt der DaVinci-Operationsroboter zum Einsatz.

Indikationen für diese Eingriffe sind zum Beispiel Refluxbeschwerden oder eine unzureichende Gewichtsabnahme oder –wiederzunahme. Zudem erfolgt nach Magenbandtherapie zunehmend eine Explantation mit zweizeitiger Magenbypassoperation. 

Wir werden Sie in unserer Adipositas-Sprechstunde individuell beraten und das für Sie am besten geeignete Verfahren wählen.