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Schmerztherapie/ Bewegungsstörung / Schmerz

Die Verankerung funktioneller Konzepte spielt in unserem ganzheitlichen Therapieansatz eine große Rolle. Die funktionelle Wirbelsäulenchirurgie hat sich erst in den letzten zwei Jahrzehnten etabliert und wird daher nur in wenigen Kliniken schwerpunktmäßig angeboten. Unter der Beachtung der dadurch evidenzbasierten Therapiekonzepte ist es allerdings möglich, mit verhältnismäßig kleinen Eingriffen große therapeutische Erfolge zu erzielen. Generell ist hierunter die Wiederherstellung von krankheitsbedingt verloren gegangenen Funktionen oder die Schmerzunterdrückung durch elektrische Stimulation von Nerven zu verstehen.

Die rückenmarksnahe Stimulation (spinal cord stimulation; SCS) ist ein minimal-invasives Verfahren zur Behandlung chronischer Schmerzen. Ein sogenannter Neurostimulator wird unter die Haut implantiert und sendet elektrische Impulse an das Rückenmark. So lassen sich therapieresistente, chronische Schmerzen permanent ausschalten oder häufig zumindest deutlich lindern. Die vom Stimulator ausgesandten Impulse führen zu einer Veränderung der Schmerzempfindung, ohne dass Nerven geschädigt werden.

Viele Patienten, für die eine Rückenmarkstimulation in Betracht kommt, bekommen oft bereits stärkste Schmerzmittel in immer höheren Dosierungen verschrieben. Glücklicherweise findet hier langsam ein Umdenken statt, da die Nebenwirkungen der Opiate natürlich gravierend sind. Oft sind die Patienten müde und antriebslos, sodass Sie allein durch die Schmerzmedikation keiner Beschäftigung mehr nachgehen können. Natürlich ist aber die Implantation eines Neuromodulationssystems ein operativer Eingriff, sodass im Rahmen einer interdisziplinären Schmerztherapie zunächst die konservativen Mittel ausgeschöpft werden sollten, so wie es das WHO-Stufenschema zur Behandlung chronischer Schmerzen auch vorsieht.

Bei welchen Patientinnen und Patienten kommen diese Operationen zum Einsatz/ bei welchen Krankheiten sind Stimulationsverfahren sinnvoll?