Technologie

Bei Wirbelsäulenoperationen wird intraoperatives 3-D-Röntgen eingesetzt, um die exakte Lage von Schrauben, Implantaten und anatomischen Strukturen zu kontrollieren. Es ermöglicht die sofortige Überprüfung der Position von Pedikelschrauben, ohne dass ein postoperatives CT nötig ist. Besonders bei minimal-invasiven Eingriffen, bei denen die direkte Sicht eingeschränkt ist, bietet es entscheidende Vorteile. Ein Beispiel ist die Spondylodese, bei der Schrauben stabilisierend in die Wirbelkörper eingebracht werden – hier kann ihre Lage direkt überprüft und bei etwaigen Fehlpositionierung korrigiert werden. Auch bei Tumoroperationen oder Frakturen hilft das 3D-Röntgen, die Ausdehnung der Läsion und den Erfolg der Resektion zu beurteilen. 

Es erhöht die Sicherheit für den Patienten, da kritische Strukturen wie Nerven oder das Rückenmark besser geschont werden können. Zudem verringert es das Risiko von Revisionsoperationen. Die Bildgebung dauert meist nur wenige Minuten und kann mehrfach während der OP durchgeführt werden. Auch komplexe Deformitäten wie Skoliosen lassen sich so besser navigieren und behandeln. Insgesamt verbessert das intraoperative 3-D-Röntgen die Präzision und Qualität von Wirbelsäulenoperationen erheblich.

Eine minimalinvasive Operation an der Wirbelsäule ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem der Eingriff durch sehr kleine Schnitte durchgeführt wird, im Gegensatz zu herkömmlichen Operationen mit (etwas) größeren Schnittwunden. Ziel ist es, die Gewebeschädigung, Schmerzen und die Erholungszeit für den Patienten zu minimieren.

Dabei werden spezielle Instrumente und oft auch eine Kamera (Endoskop oder Mikroskop) verwendet, um die Wirbelsäule und die betroffenen Strukturen präzise zu erreichen. So können beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalverengungen oder Wirbelinstabilitäten behandelt werden, ohne dass große Muskel- oder Knochenanteile entfernt werden müssen.

Durch die minimalinvasive Technik sind die Risiken von Komplikationen oft geringer, die Wundheilung schneller, und der Patient kann meist schneller wieder mobilisiert werden.

Minimalinvasive Operationen an der Wirbelsäule werden vor allem bei den Erkrankungen eingesetzt, bei denen diese speziell schonende Behandlung sinnvoll ist. Dazu gehören vor allem Bandscheibenvorfälle, bei denen das vorgefallene Gewebe auf Nervenwurzeln oder das Rückenmark drückt und Schmerzen sowie neurologische Ausfälle verursacht. Das betroffene Gewebe kann so entfernt werden, ohne Muskel- oder Knochenanteile zu verletzen. Auch bei einer Spinalkanalstenose, also der Verengung des Wirbelkanals, kann eine minimalinvasive Dekompression durchgeführt werden, um den Kanal zu erweitern und so Schmerzen und Beschwerden zu lindern. Weiterhin werden minimalinvasive Verfahren bei Wirbelgleiten angewendet, bei dem sich ein Wirbel gegenüber dem anderen verschiebt, um die Wirbelsäule mithilfe kleiner Implantate zu stabilisieren. In einigen Fällen werden minimalinvasive Methoden sogar zur Biopsie oder Entfernung von Tumoren an der Wirbelsäule genutzt. Des Weiteren kann eine präzise, punktuelle Schmerztherapie im Bereich der Facettengelenke mithilfe der endoskopischen Verfahren behandelt werden. 

Des Weiteren werden endoskopische Verfahren auch im Subarachnoidalraum (Thekaloskopie) angewandt – also im Bereich um das Rückenmark und die Nervenwurzeln, der mit Liquor (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) gefüllt ist. Der Subarachnoidalraum kann so direkt betrachtet und behandelt werden. Bei der Thekaloskopie wird ein dünnes, flexibles / bzw. starres Endoskop durch einen kleinen Zugang eingeführt, um den Spinalkanal von innen zu untersuchen.

Diese Methode ermöglicht es, Verklebungen, Narbenbildungen oder Verengungen im Bereich des Rückenmarks oder der Nervenwurzeln sichtbar zu machen und gegebenenfalls minimalinvasiv zu lösen. Die Thekaloskopie wird häufig bei Patienten eingesetzt, die an chronischen Rückenschmerzen, Narbenbildungen nach früheren Operationen (so genannte Spinalkanal-Adhäsionen), Arachnoidalzysten (z. B. Tarlov-Zysten) oder komplexen Bandscheibenproblemen leiden.

Durch unser hochspezialisiertes neurochirurgisches Team wird jede Operation sorgfältig geprüft, um stets die Möglichkeit minimalinvasiver und / oder endoskopischer Verfahren auszuschöpfen – damit wir unseren Patienten die schonendste und effektivste Behandlung bieten können.

Insgesamt ermöglichen minimalinvasive Operationen eine schonendere Behandlung mit weniger Gewebeschäden, geringeren Schmerzen und einer schnelleren Erholung im Vergleich zu herkömmlichen offenen Eingriffen.

Ob sich deine Erkrankung für eine endoskopische Operation eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und dem Umfang deiner Wirbelsäulenproblematik. Endoskopische Verfahren kommen häufig bei Bandscheibenvorfällen zum Einsatz, wenn das vorgefallene Gewebe gezielt und schonend entfernt werden kann. Auch bei Verengungen des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) oder Verklebungen und Narben im Bereich des Rückenmarks, die zum Beispiel nach früheren Operationen entstanden sind, bei spinalen Arachnoidalzysten bieten endoskopische Techniken oft eine gute Möglichkeit zur Behandlung.

Wichtig ist außerdem, wie ausgeprägt die Erkrankung ist und ob Begleiterkrankungen oder individuelle anatomische Besonderheiten vorliegen. Nicht jeder Fall eignet sich für eine endoskopische Operation, manchmal sind offene Eingriffe notwendig, um die beste Behandlung zu gewährleisten.

Unser erfahrenes Neurochirurgenteam wird anhand von bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT sowie deiner Symptome und Krankengeschichte prüfen, ob ein endoskopisches Verfahren für dich infrage kommt. Dabei wird auch abgewogen, ob der minimalinvasive Zugang Vorteile für dich bringt und ob die Risiken beherrschbar sind.

In der spinalen Neurochirurgie bietet die endoskopische Operation gegenüber der minimalinvasiven mikrochirurgischen Operation mehrere Vorteile. Durch das Endoskop erhält der Operateur eine verbesserte und vergrößerte Sicht auf die Wirbelsäulenstrukturen, Nervenwurzeln und das Rückenmark, auch in engen oder schwer zugänglichen Bereichen des Spinalkanals. Dank der flexiblen Optik und integrierten Lichtquelle können Bandscheibenvorfälle, Spinalstenosen oder andere Pathologien gezielter und schonender behandelt werden. Zudem erlaubt die endoskopische Technik oft kleinere Hautschnitte und geringere Muskelmanipulationen, was das Gewebetrauma reduziert und postoperative Schmerzen sowie die Erholungszeit verkürzt. Die bessere Zugänglichkeit durch das Endoskop ermöglicht es, Operationsfelder zu erreichen, die mit mikrochirurgischen Instrumenten schwieriger zu erreichen sind, insbesondere bei minimalinvasiven Zugängen in der Wirbelsäule. Moderne endoskopische Verfahren bieten darüber hinaus oft eine verbesserte Bildgebung, die die Präzision und Sicherheit der Eingriffe erhöht. Trotzdem bleibt die minimalinvasive mikrochirurgische Operation in der spinalen Neurochirurgie wichtig, wenn sehr feine und direkte Eingriffe an kritischen Strukturen notwendig sind. Häufig werden beide Methoden kombiniert, um die Vorteile optimal zu nutzen. Insgesamt ermöglicht die endoskopische spinale Neurochirurgie durch bessere Sicht, geringere Invasivität und gezielte Zugänge schonendere und präzisere Eingriffe an der Wirbelsäule.

Wir prüfen im Einzelfall, ob der Einsatz von Technologie in Ihrem Fall Vorteile verschafft. 

Bei neuartigen Trajekten im Wirbelkörper kann die robotisch-assistierte OP Vorteile bringen

Der Einsatz roboter- oder navigationsgestützter Systeme bei Cortical bone tract (CBT)-Schrauben bietet mehrere technische Vorteile. Die Planung des Trajekts findet anhand von präoperativen bildgebenden Verfahren und intraoperativer 3D-Registrierung. Die robotische Führung reduziert Freiheitsgrade beim Bohren/Einbringen und somit das Risiko von Fehlplatzierungen. Studien zeigen, dass robotisch-unterstützte CBT („RA-CBT“) im Vergleich zu Fluoroskopie- oder Free-Hand Methoden bessere Platzierungsgenauigkeit erreichte. 

Die robotisch-assistierte Wirbelsäulenchirurgie kann zwar die Präzision erhöhen, bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich. Zum einen sind die Anschaffungs- und Wartungskosten der Robotersysteme sehr hoch, was den Einsatz wirtschaftlich einschränken kann. Zudem erfordert die Technologie eine intensive Schulung des OP-Teams, was den organisatorischen Aufwand steigert. Technische Probleme oder Systemausfälle während der Operation können zu Verzögerungen oder Komplikationen führen. Schließlich besteht das Risiko, dass Chirurgen sich zu stark auf die Technik verlassen und dadurch ihre eigenen manuellen Fähigkeiten weniger trainieren. 

Ein weiterer Nachteil ist, dass die robotisch-assistierten Wirbelsäulenoperationen häufig länger dauern als konventionelle Eingriffe. Die zusätzliche Zeit entsteht durch die Vorbereitung des Roboters, die exakte Planung und das Einrichten der Navigationssysteme. Diese längere OP-Zeit kann wiederum das Narkoserisiko und die Belastung für den Patienten erhöhen.

Die Navigation bei Operationen an der Wirbelsäule funktioniert mithilfe von bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT, die präzise Informationen über die Anatomie des Patienten liefern. Diese Bilder werden vor oder während der Operation aufgenommen und in ein Navigationssystem eingespeist. Anschließend wird der Patient im OP mithilfe von Referenzmarkern exakt im System registriert. Der Chirurg kann so seine Instrumente in Echtzeit auf einem Bildschirm verfolgen, ähnlich wie bei einem GPS-System. Dadurch wird das exakte Platzieren von Schrauben oder Implantaten ermöglicht, ohne gesundes Gewebe zu verletzen. Besonders bei minimal-invasiven Eingriffen ist die Navigation hilfreich, da die direkte Sicht auf die Strukturen eingeschränkt ist. Ein häufiges Anwendungsbeispiel ist die Schraubenplatzierung bei einer Wirbelsäulenversteifung (Spondylodese). Auch bei der Entfernung von Bandscheibenvorfällen oder Tumoren an der Wirbelsäule verbessert die Navigation die Sicherheit und Präzision. Sie reduziert das Risiko von Komplikationen wie Nervenverletzungen erheblich. Insgesamt trägt die navigierte Wirbelsäulenchirurgie zu besseren Operationsergebnissen und einer schnelleren Genesung bei.