DR Kongo: Cholera im Osten des Landes ausgebrochen

Öffentliche Handwaschbecken verbessern die Hygiene und vermeiden die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera.

Nach einem Choleraausbruch in der Provinz Nord-Kivu haben die Johanniter Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung vor Ansteckung zu schützen und die weitere Verbreitung einzudämmen. Dafür werden Isolierstationen errichtet.

Goma, 18.2.2022 // Anfang Januar wurde aus dem Dorf Bihambwe, das zwei Autostunden nordwestlich Stadt Goma liegt, ein neuer Choleraausbruch gemeldet. Eine Frau mit ihrem Kind stellte sich im örtlichen Gesundheitszentrum mit Durchfall und Erbrechen vor. In den folgenden sechs Wochen verzeichnete die Einrichtung insgesamt 70 Cholerafälle, zwei Menschen starben an den Folgen der Krankheit. Alle Erkrankten stammten aus fünf Dörfern der Region um Bihambwe.

„Der Cholera-Ausbruch zeigt, wie wichtig es ist, dass Gesundheitsstrukturen und die Bevölkerung darauf vorbereitet sind, um schnell reagieren zu können und Todesfälle zu vermeiden“, sagt Melanie Plöger, Landesbüroleiterin der Johanniter-Auslandshilfe im Kongo.

Schnelle Maßnahmen schützen vor Ansteckung

Aufklärung über ansteckende Krankheiten ist ein wesentlicher Bestandteil der Johanniter-Aktivitäten in der DR Kongo.

Die Johanniter, die in der Region ein Projekt zur Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung umsetzen, ergriffen sofort Maßnahmen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Das betroffene Gesundheitszentrum wird vom Johanniter-Team bei der Versorgung der Patienten unterstützt – unter anderem mit Medikamenten und Trainings. Außerdem wurden als präventive Maßnahme 15 Handwaschstationen an zentralen Plätzen wie Schulen, Kirchen und auf dem Markt installiert. Rund 1.000 Bewohner der Region wurden über Schutzmaßnahmen vor einer Infektion aufgeklärt.

Zur Behandlung der Cholerapatienten wird die Isolierstation im Gesundheitszentrum Bihambwe genutzt, die im Jahr 2020 von den Johannitern gebaut und ausgestattet wurde. Ein ebenfalls im Rahmen dieses Projektes gebautes Wasserleitungssystem mit Reservoir ermöglicht es der Bevölkerung, Zugang zu sauberem Wasser zu haben.

Um die Region auf zukünftige Cholera-Ausbrüche vorzubereiten, bauen die Johanniter derzeit zwei weitere Isolierstationen in anderen Dörfern. Zudem erhalten die Gesundheitszonen in der Region Cholerabehandlungs-Kits für die zusätzliche Versorgung von Patienten. Die aktuellen Cholera-Maßnahmen werden vom Auswärtigen Amt finanziell gefördert, die Renovierung das Gesundheitszentrum und das Wassersystem in Bihambwe wurde durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) finanziert.

Weltweit größte Anzahl an Hungernden

Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) befürchtet, dass in diesem Jahr rund 27 Millionen Menschen in der DR Kongo von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind. In keinem anderen Land der Welt hungern mehr Menschen als in der Demokratischen Republik Kongo – viele davon Kinder. Zudem zählt der Kongo die meisten intern Vertriebenen auf dem afrikanischen Kontinent: 5,5 Millionen Menschen sind aufgrund bewaffneter Konflikte geflohen und leben in extremer Armut. Die Johanniter, die bereits seit 14 Jahren im Osten des Landes tätig sind, werden den Menschen weiter eine medizinische Versorgung ermöglichen und Leben retten.

Für eine stabile Gesundheitsversorgung in Krisenzeiten

Die Johanniter unterstützen 13 Gesundheitsstationen im Osten der DR Kongo, um den Menschen in der Krisenregion medizinische Dienste anbieten zu können. In Zeiten von Hunger ist dies besonders wichtig.

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