DR Kongo: Johanniter beenden ihre Aktivitäten in der Region Masisi

Übergabe der Gesundheitseinrichtungen in Masisi

Nach 14 Jahren beenden die Johanniter ihre Aktivitäten in Masisi, in der Provinz Nord-Kivu. Gestern fand hierzu die feierliche Abschlusszeremonie statt.

In Masisi, eine Region 80 Kilometer nordwestlich von der Provinzhauptstadt Goma, haben die Johanniter im Jahr 2008 mit ihren Projektaktivitäten begonnen. Der Fokus lag dabei auf der Sicherstellung der medizinischen Versorgung. „Aufgrund von wiederkehrender Gewalt durch unterschiedliche Rebellengruppen und das Militär musste die Bevölkerung in der Region immer wieder fliehen. Ernten konnten nicht eingeholt oder die Aussaat im Frühjahr nicht durchgeführt werden. Dadurch leben die Menschen in großer Armut und unter schwierigen Bedingungen“, so Melanie Plöger, Landesbüroleiterin der Johanniter im Kongo.

Mit ihren Gesundheitsprojekten haben die Johanniter den Menschen medizinisch zur Seite gestanden. So haben wir allein in den letzten vier Jahren 21 Gesundheitsstationen in der Region renoviert oder gebaut und mit medizinischen Hilfsgütern ausgestattet. Gehälter für das Personal wurden gezahlt, Medikamente und laufende Kosten für den Betrieb der Einrichtungen übernommen und so die kostenlose medizinische Versorgung für hunderttausende Kongolesen sichergestellt.

Zudem wurden zwei Zentral-Apotheken für die Region eingerichtet, um die Lieferung von Medikamenten für alle Gesundheitseinrichtungen sicherzustellen.

Übergabe an die lokalen Behörden

Abschlusszeremonie mit Melanie Plöger

In einer feierlichen Abschlusszeremonie haben die Johanniter gestern die Verantwortung für die Gesundheitsvorsorge in den bisher unterstützten Strukturen an die lokalen Behörden und das Gesundheitsministerium übergeben. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch noch einmal Medikamente an neun Gesundheitseinrichtungen gespendet. Diese sichern noch einmal die medizinische Versorgung der Bevölkerung für weitere drei Monate.

In ihrer Rede bedankte sich Melanie Plöger im Namen der Johanniter für die langjährige Unterstützung der lokalen Behörden und des Gesundheitsministeriums sowie der Zivilgesellschaft für die Akzeptanz, Zusammenarbeit und Begleitung.

„Ein besonderer Dank geht dabei aber vor allem an die deutsche Bundesregierung, die unsere Aktivitäten in den vergangenen Jahren mit rund acht Millionen Euro gefördert hat. Dank dieser finanziellen Unterstützung war es möglich die Sterblichkeits- und die Erkrankungsrate in den unterstützten Dörfern zu senken“, freut sich Plöger.

Die lokalen Behörden und das Gesundheitsministerium dankten den Johannitern für das langjährige Engagement und vor allem für die umfassenden Investitionen in das Gesundheitssystem, die auch nach dem Rückzug der Johanniter für die Bevölkerung erhalten bleiben. Sie versprachen, sich auch in Zukunft sorgsam um die Einrichtungen und das Equipment zu kümmern. Gleichzeitig hoffen sie, dass die Johanniter weiterhin als „Botschafter für die Region Masisi und die Bedürfnisse der Bevölkerung“ aktiv sind.

Für eine stabile Gesundheitsversorgung in Krisenzeiten

Die Johanniter unterstützen 13 Gesundheitsstationen im Osten der DR Kongo, um den Menschen in der Krisenregion medizinische Dienste anbieten zu können. In Zeiten von Hunger ist dies besonders wichtig.

Mehr lesen