Ein Monat nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien

06.03.2023

Heute vor einem Monat kam es zu den verheerenden zwei Erdbeben in der Grenzregion zwischen Türkei und Syrien. Zehntausende Menschen starben, Millionen wurden obdachlos. Ein Gebiet von der Größe Deutschlands wurde zerstört. Die Johanniter waren direkt vor Ort und leisten gemeinsam mit drei Partnerorganisationen Nothilfe für die Menschen in beiden Ländern.

Noch immer erschüttern täglich kleinere Beben die Erde in der türkisch-syrischen Grenzregion. Tausende waren es bereits seit den beiden verheerenden Erdbeben vom 6. Februar 2023. „Die Menschen schlafen seit vier Wochen in Zelten oder Gemeinschaftsunterkünften, oft ohne Strom, Wasser und Heizung“, berichtet Roy Joude, Programmmanager bei der Johanniter-Auslandshilfe und derzeit vor Ort in der Türkei. 

Die Aufräumarbeiten sind in vielen Städten in vollem Gange. Millionen Menschen werden beispielsweise aus Antakya in der Provinz Hatay evakuiert und in Camps außerhalb oder in anderen Regionen des Landes untergebracht. „Menschen die keine Familie in anderen Landesteilen oder schlicht kein Geld haben, um sich woanders ein neues Leben aufzubauen, werden nun über Monate oder Jahre in den Camps leben müssen. Denn der Wiederaufbau ganzer Städte wird dauern“, so Joude weiter.

Die Versorgung der Dagebliebenen koordiniert vor Ort der türkische Katastrophenschutz. So wurden die Johanniter mit ihrer Partnerorganisation MAPS für ein Dorf in der Provinz Hatay eingeteilt, um hier die Menschen zweimal täglich mit warmen Essen zu versorgen. „Tausende von Essen werden dafür ab morgen in einer großen Küche in Bozhöyük Köyü zubereitet und ausgegeben“, sagt Magdalena Kilwing, Leiterin der Not- und Soforthilfe bei den Johannitern.

Neben der Küche in Hatay werden gemeinsam mit MAPS zwei weitere Küchen im türkischen Gaziantep sowie im syrischen Afrin eingerichtet. Mit einer weiteren lokalen Partnerorganisation aus Gaziantep werden zudem syrische Geflüchtete und Gruppen ethnischer Minderheiten, die kaum Unterstützung durch den türkischen Staat erhalten, mit Einkaufsgutscheinen für örtliche Supermärkte unterstützt.

 

Langfristiger Fokus auf Syrien

Neben der Nothilfe in der Türkei wird sich die Hilfe der Johanniter in den kommenden Monaten vor allem auf Syrien konzentrieren. Gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen werden die Johanniter hier in den kommenden Wochen Krankenhäuser mit Treibstoff für Generatoren und Rettungswagen unterstützen. Baumaterialien für beschädigte Häuser sowie Guthaben zum Kauf des Alltäglichen ermöglichen den Menschen die Rückkehr in ihre Häuser und die Versorgung ihrer Familien. Daneben bereiten die Johanniter bereits längerfristige Hilfsmaßnahmen für die seit Jahren durch den Krieg gebeutelte Bevölkerung vor.

Die Johanniter sind für die Erdbebenhilfe in der Türkei und Syrien dringend auf Spenden angewiesen:

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Stichwort: „Erdbeben Türkei und Syrien“

IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)