Erdbeben in Afghanistan: Erkundungsteam in betroffenes Gebiet aufgebrochen

Der Osten Afghanistan ist gebirgig und schwer zugänglich. Weitere Opfer sind zu erwarten.

Berlin / Kabul, 22. Juni 2022

Ein Erdbeben der Stärke 5,9 hat den Osten Afghanistans und Teile Pakistans erschüttert. Die Johanniter und ihr Partner HADAAF erkunden in betroffenen Gebieten die Lage für Hilfsmaßnahmen.

Ein schweres Erdbeben der Stärke 5,9 auf der Richterskala erschütterte am Dienstagabend die drei östlichen Provinzen Paktika, Paktia und Khost in Afghanistan. Bislang wurden insgesamt 1.000 Todesopfer gemeldet, mindestens 3.000 Menschen wurden verletzt. "Diese Zahl wird sicherlich noch steigen, da die Region sehr gebirgig und schwer zugänglich ist", befürchtet Naeem Shah, Johanniter-Länderbüroleiter in Afghanistan.

Gemeinsam mit ihrem Partner HADAAF leisten die Johanniter seit Jahren medizinische Hilfe für die Bewohner der Provinz Khost und die pakistanischen Flüchtlinge, die dort im Gulan Camp leben. HADAAF hat bereits Erkundungsteams in die betroffenen Gebiete in Khost geschickt.

"Glücklicherweise wurden aus dem Gulan Camp keine Verletzten oder Schäden gemeldet", sagte Johanniter-Programmchef Louis Marijnissen, der heute morgen von einem Projektbesuch in Khost nach Kabul zurückgekehrt ist. "Allerdings melden uns die Teams Tote und Verletzte aus den umliegenden Dörfern." So sind beispielsweise im Bezirk Spera, etwa zweieinhalb Autostunden vom Gulan Camp entfernt, 25 Menschen gestorben und 95 verletzt worden.

"Wir haben mobile Kliniken in der Gegend, die schnell in die betroffenen Gebiete geschickt werden können, um medizinische Notversorgung zu leisten", sagt Marijnissen. Die Johanniter prüfen auch, ob sie in Paktika und Paktia Hilfe leisten können.

Hintergrund:

Die Johanniter sind seit 20 Jahren in Afghanistan tätig und führen gemeinsam mit ihren Partnern medizinische Projekte in Kabul, Badghis und Khost durch. In Khost wird zum Beispiel die Hauptgesundheitsstation im Gulan Camp betrieben. Darüber hinaus versorgen drei mobile Kliniken die Aufnahmegemeinschaften. Jeden Monat werden mehr als 9.000 medizinische Konsultationen durchgeführt, und zwischen 30 und 40 Kinder werden in der Klinik geboren.

Hinweis an Redaktionen:

Johanniter-Programmchef Louis Marijnissen ist Niederländer und spricht deutsch. Er war bis heute morgen in Khost und ist gerade wieder in Kabul gelandet. Er steht für Interviews zur Verfügung.

Pressekontakt:

Sandra Lorenz, Fachbereichsleiterin Kommunikation Auslandshilfe

Tel.: 0172 / 563 87 40, sandra.lorenz@johanniter.de

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Die Johanniter in Afghanistan

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