Heuschreckenplage in Kenia: Johanniter stellen 200.000 Euro für Nothilfe bereit

Berlin / Nairobi, 12. Februar 2020

"Dies ist eine beispiellose Situation, mit der wir konfrontiert sind“, sagt Mohamoud Duale, Leiter unserer Partnerorganisation RACIDA im Norden Kenias. Hier unterstützen wir und RACIDA derzeit die Bevölkerung, die erst im Herbst vergangenen Jahres von schweren Überschwemmungen betroffen war. 

Die Gemeinden hatten sich gerade erst von einer schweren Dürre erholt, als durch Überschwemmungen ein Großteil ihres Viehs ertrank. Nun erleben sie die Zerstörung von Ernten und Weideland durch die Wüstenheuschrecken.
Mohamoud Duale, Leiter unserer Partnerorganisation RACIDA
Die Gemeinden laufen Gefahr, ihre gesamte Lebensgrundlage zu verlieren.
Malte Landgraff, zuständiger Projektkoordinator der Johanniter für Kenia

Deshalb verteilen wir in der Grenzregion zwischen Äthiopien und dem Norden Kenias Nahrungsmittelgutscheine an die betroffene Bevölkerung. Mit diesen können sich die Menschen Lebensmittel auf den lokalen Märkten kaufen, um den erlittenen Verlust wettzumachen. Die bereitgestellten 200.000 Euro erlauben jetzt eine Ausweitung der Hilfsmaßnahmen.

Begünstigt durch die schweren Überschwemmungen bildeten sich enorme Heuschreckenschwärme in Kenia. Der größte bisher gemessene Schwarm hat eine Ausdehnung von 2.400 Quadratkilometern. Ein einziger Quadratkilometer der gefräßigen Insekten kann an einem Tag die Menge an Nahrungsmitteln vertilgen, die 35.000 Menschen zum Leben benötigen.

Wir müssen unbedingt handeln, sonst droht in den nächsten Monaten eine schwere Hungersnot.
Malte Landgraff, zuständiger Projektkoordinator der Johanniter für Kenia

Denn laut den Vereinten Nationen kann sich die Zahl der Heuschrecken in den kommenden Wochen vervielfachen, da diese Eier gelegt haben. Die betroffenen Länder versuchen, die Plage u.a. durch den Einsatz von Pestiziden einzudämmen.

Neben Kenia besteht auch die Gefahr, dass Heuschreckenschwärme im Südsudan und Uganda auftreten. Wir führen in beiden Ländern Projekte zur Bekämpfung von Unterernährung und Nahrungsmittelsicherheit durch. Die Teams in beiden Ländern sind in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden und den Vereinten Nationen.

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