Ihre Geburt

Rund um die Uhr steht Ihnen auf unserer Geburtsstation im Johanniter-Krankenhaus Bonn ein eingespieltes Team aus erfahrenen Hebammen, Ärztinnen und Pflegefachkräften zur Seite. Mit Hingabe und Herz sorgen wir dafür, dass Sie sich bei uns sicher und geborgen fühlen.

Auf dieser Seite informieren wir Sie rund um das Thema Geburt - erfahren Sie mehr über die einzelnen Geburtsphasen, den Kaiserschnitt, die Kindesversorgung oder Bonding.

Sie haben noch Fragen? Dann informieren Sie sich zum Beispiel im Rahmen unseres hybriden Informationsabends (jeden 1. Mittwoch im Monat) oder kontaktieren Sie uns für ein Geburtsvorbereitungsgespräch oder die Hebammensprechstunde. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Geburtsphasen genau erklärt

Jede Geburt wird durch die Gebärende ganz individuell erlebt und verläuft immer etwas anders. Auch die Dauer einer Geburt ist sehr unterschiedlich. In der Regel wird es bei der Geburt Ihres ersten Kindes mehr Zeit brauchen, bis Sie Ihr Kind in den Armen halten können. Erwarten Sie ein weiteres Kind, wird sich Ihr Körper an frühere Geburten erinnern. So verläuft die Geburt meist etwas schneller.

Was jede Geburt eint, sind die 3 Phasen der Geburt: die Eröffnungsphase, die Austrittsphase und die Nachgeburtsphase.

Die drei Geburtsphasen

Setzen die Wehen regelmäßig ein, sprechen wir von der Eröffnungsphase. Durch Kontraktion der Gebärmutter öffnet sich der Muttermund, bis er schließlich zehn Zentimeter geöffnet ist. Es ist die längste Phase der Geburt. Oft kommt es am Anfang der Eröffnungsphase vor, dass Sie die Wehen schon regelmäßig und kräftig spüren, sich der Muttermund aber noch nicht so recht öffnen will. Wir nennen diesen Übergang von vorbereitenden zu eröffnenden Wehen Latenzzeit. Hier ist es sehr individuell, wie intensiv diese Zeit von den Gebärenden empfunden wird. Je nach Ihrem Empfinden und Bedarf an Begleitung stehen wir Ihnen zu jeder Zeit der Eröffnungsphase mit Rat und Tat zur Seite.
Ist der Muttermund vollständig geöffnet, tritt der kindliche Kopf kontinuierlich tiefer ins mütterliche Becken. Auch dieser Prozess braucht seine Zeit. Steht der Kopf Ihres Kindes tief genug im Becken, wird Ihr Körper Ihnen den Impuls geben, in den Wehen mitschieben zu wollen. Ist dieser Zeitpunkt erreicht, dauert es nicht mehr lang und Sie können Ihr Kind begrüßen.
Ihr Kind ist geboren, die Geburt ist jedoch noch nicht ganz beendet. Während Sie Ihr Neugeborenes willkommen heißen und auf Ihrer Brust bonden, schüttet ihr Körper zeitgleich das Hormon Oxytocin aus, sorgt für eine sichere erste Bindung und fördert die körperliche Rückbildung. Nach dem Auspulsieren der Nabelschnur wird durch weitere Kontraktionen der Gebärmutter die Plazenta, oder auch Mutterkuchen, von der Gebärmutterwand gelöst und kann geboren werden.

Wir tragen in dieser Zeit Sorge, die Plazenta genau zu inspizieren, um sicher zu stellen, dass sie komplett geboren ist. Zudem achten wir darauf, dass sich die Gebärmutter gut zusammenzieht um eventuellen Blutungen nach der Geburt vorzubeugen. Während dieses Geburtsabschnitts, bleibt Ihr Kind auf Ihrer Brust, um den ersten Hautkontakt zu fördern und häufig auch schon das erste Stillen möglich zu machen.

Der Kaiserschnitt - das sollten Sie wissen

Bei einem Kaiserschnitt, auch Schnittentbindung oder Sectio genannt, wird Ihr Kind durch einen operativen Eingriff direkt aus der Gebärmutter geholt und kommt, anders als bei einer spontanen Geburt, nicht durch den Geburtskanal auf die Welt. In Deutschland werden ca. 30 % der Babys auf diesem Weg geboren. Ein Kaiserschnitt kann aus verschiedenen Gründen notwendig oder sinnvoll sein, wird aber auch auf Wunsch vorgenommen.

Aus medizinischer Sicht unterscheidet man zwei Formen des Kaiserschnitts - den primären und den sekundären Kaiserschnitt.

Der Kaiserschnitt - Unterscheidung zwischen Primär und Sekundär

Bei einem primären Kaiserschnitt ist die Operation bereits vor Beginn der Geburt geplant. Dies ist z. B. der Fall, wenn sich während der Schwangerschaft herausstellt, dass eine natürliche Geburt nicht möglich ist. Von einem primären Kaiserschnitt ist auch die Rede, wenn es der ausdrückliche Wunsch der werdenden Mutter ist, ihr Baby auf diesem Weg zur Welt zu bringen.
Ein sekundärer Kaiserschnitt wird dann vorgenommen, wenn die Geburt bereits begonnen hat, die Fruchtblase also bereits gesprungen ist oder die Wehen in regelmäßigen Abständen stattfinden. In diesem Fall können unter der Geburt auftretende Komplikationen bei Mutter oder Kind eine sofortige Entbindung des Kindes durch einen Kaiserschnitt notwendig machen, z. B. wenn die Herztöne des Babys abfallen oder es zu einem Geburtsstillstand kommt.

Ein sekundärer Kaiserschnitt kann je nach Geburtssituation eiliger oder auch mit viel Zeit durchgeführt werden. Sie sind während des Eingriffes wach und können direkt nach der Entbindung ihr Baby sehen und bonden.

Er ist nicht gleichbedeutend mit einem Notkaiserschnitt. Dieser kommt extrem selten vor.

In allen Fällen steht auf unserer Geburtsstation ein eigener OP zur Verfügung, sodass unser erfahrenes Team innerhalb kürzester Zeit eingreifen kann.

U1, Erstversorgung des Neugeborenen

In den ersten 10 Lebensminuten nach der Geburt, überprüfen wir in kurzen Abständen die lebenswichtigen Funktionen Ihres Neugeborenen. Mit dem sogenannten Apgar-Wert werden die Hautfarbe Ihres Babys, der Herzschlag, die Reflexe, die Muskelspannung und die Atmung geprüft. Wir beobachten Ihr Kind sorgfältig, um bei gesundheitlichen Problemen sofort eingreifen zu können. Dies geschieht, für Sie fast unbemerkt, während sie bonden.

Die erste Vorsorgeuntersuchung (U1) Ihres Kindes findet in der ersten Stunde nach der Geburt statt. Ihr Baby wird gemessen und gewogen und einmal gründlich von Kopf bis Fuß angeschaut um einen Gesamteindruck seines Gesundheitszustandes zu erhalten.

Als Erinnerung an die Geburt fertigen wir ein Perlenarmband mit Namen, einen Fußabdruck und ein Foto Ihres Kindes an.

Mit der Erstuntersuchung Ihres Kindes wird das Gelbe Kinderuntersuchungsheft ausgefüllt. Es begleitet Sie und Ihr Kind die nächsten 6 Jahre bei den insgesamt 10 Früherkennungsuntersuchungen im Vorschulalter. Alle Ergebnisse werden hier eingetragen und können später nachgelesen werden. Das Heft bietet Ihnen auch die Möglichkeit, sich über die Untersuchungen zu informieren und Fragen aufzuschreiben.

Das Bonding - Bindung von Anfang an

Der Begriff Bonding stammt aus dem Englischen und bedeutet „Bindung“. Dabei entsteht ein emotionales Band zwischen Eltern und Kind. Durch zärtliche Berührungen, intensiven Körperkontakt, Fürsorge und Liebe wächst eine innige emotionale Beziehung heran. Diese zarte, stetig wachsende Verbindung ist aber nicht auf die ersten Tage nach der Geburt beschränkt – sie entwickelt sich über viele Monate hinweg. Ihr Baby zeigt dabei von der Natur bestimmte Verhaltensweisen, um Ihnen sein Bedürfnis nach Nähe mitzuteilen. Anfangs macht es durch Schreien auf sich aufmerksam. Später gehören Rufen, Anklammern oder gezieltes Suchen nach Nähe zum Bindungsverhalten.

Wir geben Ihnen Raum und Zeit für Ihr Bonding

Enger Körperkontakt direkt nach der Geburt ist uns wichtig. Sie und Ihr Neugeborenes können sich gegenseitig beschnuppern und Ihre Bindung zueinander stärken. So fühlt sich Ihr Baby sicher, erfährt Liebe und Zuwendung.

Bonding, insbesondere in den ersten Lebensmonaten, trägt aber nicht nur kurzfristig zum Wohlbefinden Ihres Kindes bei, es unterstützt auch langfristig die Entwicklung Ihres Babys. Eine gute Eltern-Kind-Beziehung gilt als Schlüsselfaktor für die spätere Beziehungsfähigkeit und die Entwicklung von Selbstvertrauen. Wenn Babys spüren, dass sie sich in einer verlässlichen, sicheren Umgebung befinden, können sie leichter Urvertrauen aufbauen. Urvertrauen ist ein Grundvertrauen in andere Menschen und die Umgebung. Das Vertrauen in andere Menschen ist wiederum ein wichtiger Faktor für die Fähigkeit, sich auf Beziehungen einzulassen. Eine Untersuchung hat beispielsweise gezeigt, dass Kinder, die eine vertrauensvolle Bindung zu ihrer Mutter haben, im Vorschulalter engere Freundschaften eingehen.
Auch bei einem Kaiserschnitt möchten wir Ihnen die Möglichkeit des Bondings geben. Ist Ihr Kind über den Bauch geboren, nimmt es die Hebamme in Empfang und legt Ihnen Ihr Neugeborenes direkt im Operationssaal auf die Brust. Sollte es Ihnen während des Kaiserschnittes nicht möglich sein, Ihr Kind auf der Brust zu halten, kann Ihr Partner oder Partnerin übernehmen.

Das frühe Wochenbett - Wir unterstützen Sie individuell und professionell

Lernen Sie hier alles über das frühe Wochenbett im Johanniter-Krankenhaus Bonn. Ob ambulante Entbindung oder stationärer Aufenthalt - unser Team steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Mehr erfahren