Welttag der humanitären Hilfe: Partner sind lokale Helden

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Berlin, 18. August 2020

Der Welttag der humanitären Hilfe am 19. August ist dem Gedenken an humanitäre Helferinnen und Helfern gewidmet, die während ihres Einsatzes ihr Leben verloren haben. Besonders während der Corona-Pandemie wird deutlich, wie wichtig lokale Partner sind, um trotz aller Beschränkungen wirkungsvoll zu helfen.

Zuhause bleiben wegen Corona ist keine Option. Das gilt in vielen Ländern, wo Männer, Frauen und junge Erwachsene tagtäglich für das Überleben der Familie arbeiten müssen. Zuhause bleiben ist auch für viele Helferinnen und Helfer in der humanitären Hilfe keine Option. Ohne ihren kontinuierlichen Einsatz in Krisen- und Konfliktländern wäre vielerorts die Versorgungslage katastrophaler, als sie es ohnehin bereits ist.

Gelebte Partnerschaft

Besonders den lokalen Akteuren kommt hier eine Schlüsselposition zu. Viele Regionen sind für internationale Organisationen und Mitarbeitende aufgrund der Sicherheitslage oder Bewegungseinschränkungen nicht zugänglich. So beispielsweise in Mandera im Nordosten Kenias. Eine lange Dürre, schwere Überschwemmungen und nun eine Heuschreckenplage haben die Ernten der Anwohner vernichtet. Menschen wie Sabdow Dagane Osman von unserer Partnerorganisation  „Rural Agency for Community Development and Assistance“ (RACIDA) setzen hier Hilfsmaßnahmen um. „Ich möchte die Menschen dabei begleiten, wieder selbständig zu werden“, so Dagane, der als Ansprechpartner in Mandera arbeitet und RACIDA in allen Foren vertritt. Nicht nur in Kenia, sondern auch in vielen anderen Ländern sind es unsere 51 Partnerorganisationen, welche die Arbeit erst ermöglichen.

Recht auf Hilfe wird missachtet

Trotz der Corona-Pandemie kommt es weiterhin zu Übergriffen gegen Mitarbeitende von Hilfsorganisationen. In Niger wurden vergangene Woche sechs französische Helfer getötet, wenige Tage später geriet im Südsudan eine Fahrzeugkolonne einer Hilfsorganisation in einen bewaffneten Hinterhalt. 2019 waren laut Aid Worker Security Database 483 Helfende von Angriffen betroffen, 465 von ihnen waren nationale Mitarbeitende. 125 verloren dabei ihr Leben. 

„Die Missachtung internationalen Rechts, in Konflikten und Krisen Hilfe leisten und empfangen zu dürfen, gefährdet nicht nur Notleidende, sondern auch viele Helfende“, sagt Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe.

Das muss aufhören. Deshalb unterstützen wir den Aufruf vom März von UN-Generalsekretär Antonio Guterres eines weltweiten Waffenstillstands.
Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe

Welttag der humanitären Hilfe seit 2009

Der Aktionstag gedenkt humanitären Helferinnen und Helfern, die im Rahmen ihrer humanitären Unterstützung ihr Leben verloren haben. Er wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen 2009 formal ausgerufen und wird jedes Jahr am 19. August begangen. Am 19. August 2003 wurden der damalige Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs im Irak, Sérgio Vieira de Mello, und 21 seiner Kolleginnen und Kollegen bei einem Bombenanschlag auf das Canal Hotel in Bagdad ermordet.

Unser Partneransatz

Wir wollen die Wichtigkeit und den Beitrag lokaler Partner gegenüber Geldgebern und der Öffentlichkeit stärker betonen und uns für deren direkte Unterstützung einsetzen.