Gemeinsam in der Krise kooperieren

Teilnehmende des Workshophs in Myanmar stehen vor dem Johanniter Logo
In Workshops können sich unsere Partnerorganisationen austauschen und voneinander lernen.

Berlin / Rangun, 09. September 2021

Vor allem der Globale Süden ist von der Corona-Pandemie betroffen. Umso wichtiger ist dort die enge Zusammenarbeit und Vernetzung, die wir seit 2018 mit dem länderübergreifenden GROWTH-Projekt unterstützen. In Myanmar, das durch die Machtübernahme der Militärs und eine Coronawelle doppelt betroffen ist, arbeiten unsere Partner heute eng zusammen.

Das länderübergreifende GROWTH-Projekt (GROWTH: Grassroots Organizational Development – Working Towards Humanity) unterstützt das, was in Pandemiezeiten besonders wichtig ist: sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Zehn Basisorganisationen aus Myanmar, Kambodscha und den Philippinen haben die Möglichkeit genutzt, ihre Kapazitäten zu stärken und sich nach ihren Bedürfnissen und den eigenen Wünschen weiterzuentwickeln.

Projekt ermöglichte schnellen Wechsel zu digitaler Kommunikation

Bereits 2019 haben wir unsere lokalen Partner darin unterstützt, benutzerfreundliche Websites aufzubauen und aktiver soziale Medien zu nutzen. Zu Beginn der Corona-Pandemie waren sie problemlos in der Lage, schnell auf digitale Kommunikationswege zu wechseln. Persönliche Treffen waren auf Grund von strikten Lockdowns und eingeschränkter Bewegungsfreiheit lange nicht möglich. Zusätzlich konnten Organisationen über das Projekt mit den nötigen Geräten, Zugang zu schnellem Internet und Programmen ausgestattet werden.

Ein Beispiel für die vernetzte Zusammenarbeit ist heute Myanmar. Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie sieht sich das Land nach dem Militärputsch mit weiteren Herausforderungen konfrontiert. Von Seiten des Staates ist eine adäquate Gesundheitsversorgung kaum noch möglich, und auch die Ernährungssituation wird zusehends schlechter.

Ernährung in der Pandemie stabilisieren

Unser Partner Hualngo Land Development Organisation (HLDO) unterstützt die Menschen im Hualngo-Gebiet, einer der ärmsten Regionen des Landes, in dem während der Pandemie das Gesundheitssystem wiederholt kollabierte. Mit Hilfe eines Spendenaufrufs auf Facebook konnte HLDO vor allem bei im Ausland lebenden Burmesinnen und Burmesen auf die Lage aufmerksam machen und signifikante Spenden generieren. Mit dem Geld half die Organisation dabei, die Ernährung in 10 Gemeinden des Bundesstaats Nord-Chin zu stabilisieren, nachdem die Grenzschließung zu Indien dort die Lebensmittelversorgung unterbrach. Das Geld wurde für den Kauf von Sauerstoff, Lebensmitteln, Transportmitteln, Medikamenten und Covi-19-Tests verwendet.

Unsere Partnerorganisation Meikswe Myanmar versorgte im nördlichen Shan-Staat 105 isolierte Haushalte von Menschen, die an AIDS erkrankt sind, mit Lebensmitteln. Zusätzlich wurden die Menschen über das Coronavirus aufgeklärt und erhielten Masken, Seife und weitere Hygieneartikel.

Zusammen Herausforderungen meistern

Die Kommunikation zwischen den Partnern HLDO und Meikswe Myanmar konnte dabei gestärkt werden.  Beide tauschen regelmäßig Erfahrungen aus und helfen sich finanziell. Meikswe Myanmar unterstützte HLDO dabei, an COVID erkrankte Menschen mit Sauerstoff zu versorgen. Beide Organisationen stehen in engem Kontakt mit anderen Johanniter-Partnern, um Lösungen für die logistischen und finanziellen Probleme zu finden, die derzeit in Myanmar herrschen.

Die Pandemie macht deutlich, wie wichtig die Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen ist, um sozial benachteiligte Gruppen zu unterstützen.
Monica Cárdenas, Koordinatorin des GROWTH Projekts

Ein gutes Beispiel für Kooperation in Krisenzeiten.

GROWTH: Grassroots Organizational Development – Working Towards Humanity

Erfahren Sie hier mehr zu unserem GROWTH Projekt.

Was wir weltweit gegen Corona tun

Wir passen unsere aktuellen Projektaktivitäten an, um auf die weltweite Corona-Pandemie zu reagieren.