Türkei / Syrien: Sechs Monate nach dem Beben

Am 6. Februar 2023 erschütterten schwere Erdbeben den Süden der Türkei und Nordwesten Syriens. Über 57.000 Menschen starben, hunderttausend wurden verletzt. Knapp 18 Millionen Menschen sind direkt von den Auswirkungen des Bebens betroffen. Die Johanniter waren kurz nach dem Beben vor Ort und stehen den Menschen bis heute bei.

6. Juli 2023

Auch sechs Monate nach den verheerenden Erdbeben leben viele Menschen weiter in Zelten und sind auf Hilfe angewiesen. Gemeinsam mit unseren drei Partnerorganisationen leisten wir weiterhin Nothilfe für die Menschen in der Region.

So hatten wir bereits wenige Wochen nach dem Beben zwei Suppenküchen in den schwer betroffenen Regionen in Gaziantep und der Provinz Hatay eingerichtet. Hier kochen Mitarbeitende unseres Partners MAPS tägliche warme Mahlzeiten für die Familien. 80,000 warme Mahlzeiten wurden hier bereits gekocht und ausgegeben.

Daneben unterstützen wir die Familien mit Hygiene und Baby Kits. 1600 syrische Familien und Migranten in der Türkei erhalten zudem Gutscheine für lokale Supermärkte, in denen sie sich das kaufen können, was sie am dringendsten benötigen.

Weiterhin enormer Bedarf in Syrien

Neben der Hilfe für die Menschen in der Türkei richten wir unser Augenmerk auf die Hilfe in Syrien. „Die Menschen waren bereits vor dem Erdbeben durch den elfjährigen Krieg, Choleraausbrüche und große Armut sehr geschwächt“, sagt Johanniter-Programmkoordinatorin Sevin Ibrahim. „Während die türkische Regierung begonnen hat, die Zeltunterkünfte der Menschen durch Container zu ersetzen, passiert in Syrien gar nichts. Die Menschen leben weiter in Zelten und können auf keine Unterstützung durch den syrischen Staat hoffen.“

Deshalb helfen die Johanniter gemeinsam mit ihren Partnern in der Region Jindires und Afrin, um das Leben der Menschen zu verbessern.

So erhielten fünf Krankenhäuser der Region Afrin mit insgesamt 10.000 Liter Benzin, um die medizinische Versorgung der Menschen sicherzustellen. 50 Häuser wurden bereits repariert, so dass die Menschen wieder zurück in ihre Wohnungen ziehen konnten. 125 weitere folgen bis November. Zudem unterstützen wir 1500 Familien mit Bargeldhilfe und dem Aufbau kleiner Geschäfte, wodurch sie sich selbst wieder ein Einkommen erwirtschaften können.

Längerfristige Hilfe notwendig

Neben der Fortführung der oben genannten Aktivitäten bereiten die Johanniter weitere Maßnahmen zur Unterstützung beim Wiederaufbau. Daneben planen wir bereits Hilfsmaßnahmen für die bevorstehenden Wintermonate. Denn besonders in Syrien werden viele Menschen weiter in Zelten ausharren müssen und das bei eisigen Temperaturen.

Betroffenen des Erdbebens in der Türkei und in Syrien

Betroffenen des Erdbebens in der Türkei und in Syrien